Vorhersagen des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) deuten darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft im nächsten Jahr weiterhin von hohen Insolvenzzahlen betroffen sein könnte. Eine eher schwache ökonomische Entwicklung könnte zu einer Stagnation führen und somit einen Rückgang der Insolvenzen unwahrscheinlich machen.
“Die wirtschaftliche Situation könnte auch im nächsten Jahr stagnieren”, äußerte Steffen Müller, Direktor der Abteilung für Strukturwandel und Produktivität beim IWH sowie Leiter der dortigen Insolvenzforschung, gegenüber dem Radiosender MDR Aktuell.
Die Statistik zeigte bereits eine signifikante Zunahme von etwa 30 Prozent mehr gemeldeten Insolvenzen dieses Jahr verglichen mit dem Vorjahr. Tatsächlich waren nicht nur mehr Unternehmen von einer Pleite betroffen, sondern die durchschnittliche Größe dieser bankrotten Unternehmen war auch höher als üblich.
Müller fügte hinzu: “Es wäre ziemlich überraschend, wenn wir 2024 einen Rückgang der Insolvenzzahlen erleben würden.” Die aktuellen Daten weisen dabei nicht nur auf eine erhöhte Zahl an Konkursen hin, sondern auch auf eine gestiegene Anzahl von Jobs, die infolge dieser Insolvenzen verloren gingen.
Besorgniserregend ist auch Müllers Beobachtung zur Größe der insolventen Unternehmen: “Wir sehen nicht nur mehr Insolvenzen, sondern auch durchschnittlich größere Betriebe, die Konkurs anmelden.” Dies ließe darauf schließen, dass die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt möglicherweise gravierender sind als bisher angenommen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass trotz der Bemühungen um eine wirtschaftliche Erholung die Aussichten für das kommende Jahr eher trüb bleiben. Die Wirtschaftsforscher rechnen mit einer Stagnation und einem weiterhin hohen Niveau von Firmeninsolvenzen. Besonders alarmierend ist dabei der Trend zu immer mehr und größeren Unternehmenszusammenbrüchen.