Titel: “Landwirtschaftliche Erzeugerpreise in Deutschland: Der stetige Rückgang und das Auf und Ab der Nahrungsmittelkosten”
Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte in Deutschland sind seit einiger Zeit auf einem klaren Abwärtspfad. Das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete kürzlich von einem Rückgang um 7,7 Prozent im Mai im Vergleich zum Vorjahr. Dies folgt auf einen ähnlichen Trend im April, als die Preise um 6,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat sanken.
Der Rückgang dieser Preise kann hauptsächlich auf den Basiseffekt des hohen Preisniveaus im vorigen Jahr zurückgeführt werden. Es ist wichtig zu betonen, dass trotz der aktuellen Senkung die Preise im Mai 2022 um satte 35,6 Prozent gestiegen waren gegenüber dem Mai 2021.
Interessanterweise zeigen sich unterschiedliche Trends bei pflanzlichen und tierischen Produkten. Während die Preise für pflanzliche Produkte stark gesunken sind – ein Minus von beachtlichen 20,8 Prozent im Jahresvergleich – weisen tierische Erzeugnisse eine moderate Preissteigerung von 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus.
Ein bemerkenswerter Einflussfaktor für den starken Preisabfall bei pflanzlichen Produkten waren die sinkenden Getreidepreisen – sie lagen sogar um unfassbare 42,9 Prozent niedriger als im Mai des vorigen Jahres. Grund dafür war ebenfalls ein Basiseffekt in Verbindung mit den damaligen Auswirkungen wegen des Kriegs in der Ukraine auf die Getreidepreise.
Dennoch gab es auch einige Lebensmittelprodukte mit steigenden Kosten. Beispielsweise verzeichneten Obstproduzenten einen Anstieg ihrer Verkaufspreisen um fast sieben Prozent verglichen zum letzten Jahr; Erdbeeren erfuhren dabei sogar eine massive Steigerung ihrer Verkaufspreisen um über vierzig Prozent! Auch Gemüse zeigte ähnliche Tendenzen mit deutlich erhöhten Preisen für Blumenkohl (plus85%), Eissalat (plus54%) und Kohlgemüse (plus31%).
Trotz des allgemeinen Trends sinkender landwirtschaftlicher Erzeugerpreise gab es weiterhin bedeutende Ausnahmen wie Speiseskartoffeln und Schlachtschweine – ihre Kosten stiegen erheblich an mit Raten von etwa einem Drittel bzw. knapp dreißig Prozent mehr als vor einem Jahr.
Zum Abschluss ist zu erwähnen, dass trotz der genannten Beispiele einer Teuerungsrate bei bestimmten tierischen Produkten insgesamt gesehen noch immer ein leichtes Plus von zwei Prozentspunkten festgestellt wurde – obwohl beispielsweise Milchprodukte doch erheblich billiger wurden.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Der Trend fallender landwirtschaftlicher Erzeugerpreise besteht weiterhin trotz vieler gegenteiliger Einzelbeispiele.
Diese Entwicklung ist entscheidend für unseren Warenkorb sowie letztendlich auch unsere Lebenshaltungskosten – etwas was wir alle nahezu täglich spüren oder zumindest beobachten können.