Die landwirtschaftlichen Erzeugerpreise sind im Juni 2023 um 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gesunken. Damit setzt sich der Abwärtstrend fort, da bereits die Preise in den Vormonaten Mai und April rückläufig waren. Hauptursache dafür ist ein hoher Preisstand aus dem Vorjahr.
Der vergleichsweise hohe Preisstand aus dem Vorjahr hatte im Juni 2022 zu einem Preisanstieg von beachtlichen 33,8 Prozent gegenüber Juni 2021 geführt. Im Vergleich zum Vormonat Mai stiegen die Preise allerdings um moderate 0,9 Prozent
Interessanterweise sanken in diesem Jahr die Preise für pflanzliche Produkte stärker (-11,7 Prozent) als die für tierische Produkte (-0,1 Prozent). Besonders auffällig ist der erstmalige Preisrückgang bei tierischen Produkten seit Mai letzten Jahres.
Insgesamt verzeichnete man in diesem Zeitraum fallende Preise für Getreide sowie steigende Preise für Obst- und Gemüsearten wie Erdbeeren und Tafeläpfel. Dabei kam es auch zu erheblichen Preissteigerungen bei Blumenkohl und Eissalat sowie einer Verbilligung des Ölsaaten Raps.
Bei den tierischen Produkten hat vor allem die Milchwirtschaft einen bemerkenswerten Preisverfall erfahren: Der Milchpreis lag im Juni um ganze 19,2 Prozent unter dem vom selben Monat des Vorjahres. Gegenüber dem Vormonat fiel dieser sogar um vier Prozent.
Andererseits hat sich der anfänglich starke Anstieg der Eierpreise abgeschwächt: Nach einem Plus von beeindruckenden +41,1% im April betrug das Wachstum nun +21,3%. Bei Fleischprodukten gab es sowohl Gewinner als auch Verlierer: So kletterte der Schlachtschwein-Preis immerhin noch mehr als ein Drittel über sein Niveau aus dem Jahr zuvor während Rinder günstiger wurden.
Die Geflügelbranche konnte ihre Preislage mit einem kleinen Plus von +0.5% stabil halten.