Im achten Monat des Jahres 2021 wurde eine signifikante Abnahme der Kurzarbeiter in Deutschland festgestellt. Laut den Freitags veröffentlichten Daten des Münchener Ifo-Instituts war die Zahl der Menschen in Kurzarbeit auf 110.000 gesunken, gegenüber 150.000 im Mai. Das entspricht einem Rückgang von 0,1 Prozentpunkten – von 0,4 Prozent auf jetzt 0,3 Prozent.
Interessanterweise scheint die aktuell schwache Konjunktur kaum Auswirkungen auf diese Zahlen zu haben, so Ifo-Arbeitsmarktforscher Sebastian Link. Eine mögliche Erklärung könnte sein, dass die erleichterten Bedingungen für den Bezug von Kurzarbeitergeld Ende Juni ausliefen.
Einen Großteil der Kurzarbeiter stellt mit etwa 80 Prozent immer noch die Industrie dar. Aber auch hier wurden positive Entwicklungen beobachtet: Die Anzahl ging zurück von 118.000 auf nunmehr nur noch 89.000 – das sind nur noch stolze1,3 Prozent gegenüber früheren1,7 Prozent der Beschäftigten in diesem Segment.
Es ist aber notwendig zu betonen, dass nicht alle Branchen diese Verringerung teilen konnten: In bestimmten Bereichen wie Metallerzeugung und -bearbeitung sowie im Maschinenbau hat sich sogar eine Zunahme verzeichnet.
Im Vergleich dazu waren im August letzten Jahres (2022) lediglich “nur”76.000 Menschen oder prozentual gesehen gerade einmal etwa ein Fünftel (0,2%) aller Beschäftigten in Kurzarbeit tätig. Es ist bemerkenswert im Vergleich zu den Rekordzahlen, die während der Corona-Krise im April 2020 verzeichnet wurden – damals waren es alarmierende 6 Millionen oder 17,8 Prozent.
Zum Schluss vielleicht noch eine kurze Erklärung: Kurzarbeit bedeutet im Wesentlichen “Teilzeit-Arbeitslosigkeit”, besonders in Zeiten kurzfristiger Auftragsrückgänge. Menschen in dieser Situation erhalten dann ein sogenanntes Kurzarbeitergeld, das genau wie das Arbeitslosengeld die Ausfallstunden abdeckt.