Liebe Leser,
es gibt zahlreiche Investoren, die aktuell angesichts der Gemengelage um Lockdowns, um die niedrigen Zinsen, die hohen Schulden und vor allem um die Corona-Krise Sorgen haben. Sollten die Aktienmärkte trotz aller Hoffnungen doch noch einen Crash erleben? Auch als Nebenwerte-Investor können Sie sich allerdings von solchen Sorgen weitgehend befreien.
Sie können in zahlreichen Unternehmen auf die ohnehin zukunftsträchtigen Felder der erneuerbaren Energien setzen oder auf Landgüter, auf Land allgemein oder auf Immobilien. Kurz: Sie können all jene Geschäftsbereiche in Ihrem Depot aufnehmen, die sich als robust erweisen sollten.
Eine Chance: Alles auf einmal
Sie können allerdings auch sozusagen alles auf einmal kaufen. Ein sogenanntes Allround-Unternehmen ist das Münchner Unternehmen Baywa. Das Unternehmen kennen Siemöglicherweise aus dem Bereich der Landmaschinen, aus dem Düngerhandel oder auch im Zuge des Saatguthandels.
Andere Investoren aber kennen Baywa aus dem Fruchtgeschäft, wieder andere Beobachter nehmen Baywa als Unternehmen wahr, das im Bereich der erneuerbaren Energien tätig ist. Kurz: Hier sind Sie in attraktiven verschiedenen vergleichsweise krisenresistenten Geschäftsfeldern aktiv. Sie sollten sich die Chance nicht entgehen lassen.
Baywa: Effizienter werden
Das Unternehmen hat nun bekannt gegeben, dass etwa der Bereich des klassischen Agrargeschäftes in Deutschland effizienter werden solle. Dafür sollten unter anderem Standorte geschlossen werden – um die Produktivität zu erhöhen.
Umgekehrt wird das Geschäft mit erneuerbaren Energien dem Vernehmen nach sogar ausgebaut. Die Anzahl der Mitarbeiter soll von 2.500 auf über 3.000 steigen. Dieses Geschäftsfeld (hier ging es u.a. um Biosprit, der wiederum durch das Agrargeschäft erzeugt wird) hat 2020 den bedeutendsten Anteil am wirtschaftlichen Ergebnis von Baywa erzeugt.
Die Zahlen sind recht überzeugend.
- So ist das Ebit (operatives Ergebnis ohne Berücksichtigung von Steuern und Zinslasten) auf 215,2 Millionen Euro gestiegen. Damit wurde das beste Ergebnis aller Zeiten erzielt. Zudem gelang es, das Ziel – geplant waren 188,4 Millionen Euro – deutlich zu übertreffen (über 10 % Aufschlag oder annähernd 27 Millionen Euro).
- Das Unternehmen gab bekannt, das Ebit bis zum Jahr 2025 auf 400 bis 450 Millionen Euro steigern zu wollen. Dies wäre im Vergleich zum Jahr 2020 in etwa eine Verdopplung. Damit wird auch die langfristige Schätzung für die Aktie interessant.
Die wohl griffigste Kennzahl ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Das KGV liegt für das laufende Jahr bei derzeit gut37. Das wiederum würde bei einer Verdopplung des Gewinns bezogen auf diese Aktie eine Reduzierung des KGV auf etwa 18 bedeuten – wobei diese Schätzung für 2025 naturgemäß noch relativ grob ist.
Dennoch: Dieses langfristige KGV ist wiederum bezogen auf die historische Bewertung des Unternehmens an den Aktienbörsen vergleichsweise gering und damit attraktiv.
Die Aktie ist demnach – bezogen auf die langfristige Vision – günstig. Dies zeigt sich allerdings auch schon mit Blick auf die Dividendenrendite.
Dividende – attraktiv
Die Dividendenrendite ist mit 2,7 % bezogen auf die 2020er-Dividende günstig. Dies wiederum lässt die Aktie auch für langfristige Investoren in gutem Licht erscheinen. Wirtschaftlich betrachtet sind die Chancen auf einen Ausbruch nach oben damit relativ gut.
Noch interessanter jedoch ist der Titel bezogen auf die charttechnische Situation. Am heutigen Montag zeigten die Kurse, in welche Richtung es langfristig gehen wird. Die Notierungen konnten ein Plus von gut 6 % erzielen. Das bestätigt den laufenden Trend.
- In den zurückliegenden fünf Tagen ging es um insgesamt mehr als 10 % aufwärts.
- Innerhalb eines Monats konnte die Aktie ein Plus von über 20 % für sich verbuchen.
- In einem Jahr ging es nun um über 50 % aufwärts.
Die Zahlen sind gut, aber nicht herausragend in dem Sinn, dass der Kurs hier über alle Maßen überkauft wäre. Vielmehr hat die Aktie nun auf der anderen Seite sein Allzeithoch in den Blick genommen.
Baywa: Auf dem Weg zum Allzeithoch?
Am 18. Oktober 2007 schaffte Baywa bei 47,17 Euro den höchsten Kurs aller Zeiten. Nun fehlen auf die damaligen Spitzenwerte weniger als 20 %. Dies ist angesichts der aktuellen Kursdynamik offensichtlich eine lösbare Aufgabe.
Doch auch ein Zwischentop ist bald schon erreicht. Am 9. Juni 2014 schaffte Baywa den Sprung auf ein neues 10-Jahres-Hoch. Dieser Kurs von 42 Euro ist nun fast erreicht, womit der Aktie hinreichend viel Aufmerksamkeit an den Aktienbörsen zuteil würde.
Erfahrungsgemäß gibt es zahlreiche Investoren, teils auch automatisierte Algorithmen von Fonds, die solche Signale aufnehmen und daraus eine Kaufempfehlung bzw. -tätigkeit entwickeln. Insofern ist die Aktie in einem langfristigen Aufwärtstrend.
Baywa: Auf dem Weg zum neuen Hoch – WKN: 519406
Quelle: www.onvista.de, eigene Bearbeitung
Dabei wird der Kurs durch eine starke Aufwärtstrendgerade unterstützt. Diesen Umstand betonen Chartanalysten bei einem solchen Bild gerne und verweisen darauf, dass erfahrungsgemäß damit der Weg nach oben bereits vorgezeichnet wäre.
Die Chance auf einen Ausbruch in Richtung von 50 Euro bleibt aus Sicht der Chartanalysten damit erhalten. Dies bestätigen wiederum technische Analysten.
Deren Expertise nach ist der Kurs in einem klaren Aufwärtstrend. Erster Indikator sind die verschiedenen GDs, d. h. gleitende Durchschnittskurse. Diese GDs über 38 Tage, 100 Tage oder 200 Tage sind deutlich überschritten. Der GD200 etwa konnte um gut 25 % überwunden werden und verläuft derzeit bei 30,75 Euro.
Auch das Momentum und die relative Stärke nach Levy zeigen einen klaren Aufwärtstrend an. Dies gilt sowohl für die langfristige Betrachtung wie auch für die kurzfristigen zeitlichen Dimensionen. Insofern die technischen Indikatoren gleichfalls eine bedeutende Rolle für den Trendverlauf und dessen Einschätzung zahlreicher Fonds bedeuten, stehen die Vorzeichen für steigende Kurse gut.
Im Gesamtbild hat Baywa damit in jeder Weise grüne Vorzeichen.
- Die wirtschaftlichen Aussichten des Nebenwertes sind gut. Die Geschäftsfelder, hier insbesondere auch die erneuerbaren Energien, versprechen einen klaren Aufwärtstrend und vor allem Sicherheit in unsicheren Zeiten.
- Die charttechnische Ausgangssituation bleibt sehr gut. Hier sind demnächst zwei wichtige Tops sichtbar – ein 10-Jahres-Hoch und das Allzeithoch. Werden diese Tops überwunden, ist der Weg zumindest bis zu 50 Euro frei.
- Auch technische Analysten heben den Daumen und rechnen aus verschiedenen zeitlichen Dimensionen heraus mit weiter steigenden Kursen.
Das Unternehmen wird aus diesen Sichtweisen heraus auch langfristig attraktive Chancen bieten, meinen die unterschiedlichen Schulen. Passend zum 100-jährigen Jubiläum im Jahr 2023 sind neue Rekordmarken in Sicht. Der Wind würde sich erst drehen, wenn die Marke von 33 Euro unterschritten wird.