Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland ist im vierten Quartal 2022 stärker geschrumpft als erwartet. Das BIP sank um 0,4 Prozent und damit um 0,2 Prozentpunkte stärker als noch Ende Januar angenommen. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Die Behörde erklärte, die Dynamik der deutschen Wirtschaft habe sich zum Jahresende deutlich abgeschwächt. Trotz des schwierigen weltwirtschaftlichen Umfelds konnte das BIP in den ersten drei Quartalen jedoch noch zulegen.
Auch im Schlussquartal belasteten der starke Preisauftrieb und die anhaltende Energiekrise die deutsche Wirtschaft. Dies machte sich vor allem bei den privaten Konsumausgaben bemerkbar, die um 1,0 Prozent zurückgingen. Auch die Investitionen fielen geringer aus als im Vorquartal. Dagegen stiegen die Konsumausgaben des Staates im Vergleich zum Vorquartal leicht an. Im vierten Quartal 2022 wurden insgesamt 1,0 Prozent weniger Waren und Dienstleistungen exportiert als im dritten Quartal 2022. Die Importe gingen mit -1,3 Prozent noch etwas stärker zurück.
Die preis-, saison- und kalenderbereinigte Bruttowertschöpfung war im vierten Quartal 2022 um 1,4 Prozent niedriger als im Vorquartal. Der Rückgang erstreckte sich auf fast alle Wirtschaftsbereiche. Lediglich in den Bereichen Information und Kommunikation, Grundstücks- und Wohnungswesen sowie bei den Unternehmensdienstleistern gab es leichte Zuwächse. Die Bruttowertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe sank im vierten Quartal 2022 preis-, kalender- und saisonbereinigt um 0,6 Prozent, da die Produktion in energieintensiven Branchen wie der Herstellung von chemischen Erzeugnissen sowie der Metallerzeugung und -bearbeitung stark rückläufig war. Im Baugewerbe sank die Wirtschaftsleistung mit 2,4 Prozent das dritte Quartal in Folge.