Das Vertrauen in den deutschen Ausbildungsmarkt unter Jugendlichen ist nach dem Rückschlag durch die Corona-Pandemie wieder auf dem Vormarsch. Eine aktuelle Studie im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung zeigt, dass eine deutliche Mehrheit (72 Prozent) gute bis sehr gute Chancen auf dem Markt sieht.
Jugendliche und junge Erwachsene ziehen eine berufliche Ausbildung immer noch stark in Betracht. Laut Umfrage streben drei Viertel der Befragten eine solche an oder betrachten sie als mögliche Option für ihre berufliche Laufbahn.
Allerdings gibt es auch eine Minderheit innerhalb der jungen Bevölkerung, die mit Skepsis auf den Ausbildungsmarkt blickt. Vor allem bei Jugendlichen mit niedriger Schulbildung ist diese Haltung ausgeprägt – mehr als jeder Vierte (26 Prozent) bewertet ihre Aussichten auf einen Ausbildungsplatz als schlecht oder eher schlecht.
In Bezug auf das Angebot an verfügbaren Ausbildungsplätzen gibt es trotz des generellen Optimismus einige Bedenken. Nur etwas mehr als die Hälfte der befragten Jugendlichen hält die Anzahl der Plätze für ausreichend, obwohl zahlreiche Stellen unbesetzt bleiben. Interessanterweise glauben mehr als ein Viertel, dass nicht genug Plätze vorhanden sind, während nur etwa jeder Zehnte meint, es gäbe zu viele.
Ein weiterer Punkt von Bedeutung ist die Informationsflut rund um das Thema Berufsorientierung – sie stellt viele junge Menschen vor Herausforderungen. Über die Hälfte beklagt sich über Schwierigkeiten beim Navigieren durch die zahlreichen Informationen zur Berufsauswahl verfügbar sind.
Bei denjenigen, die bereits Erfahrungen mit der Suche nach einem Ausbildungsplatz gemacht haben, besteht ein merklicher Wunsch nach mehr Unterstützung – fast jeder Dritte äußerte diesen Wunsch in der Befragung.
Die Ergebnisse dieser Studie geben wichtige Einblicke in das psychologische Klima unter deutschen Jugendlichen hinsichtlich ihrer beruflichen Perspektiven und zeigen zudem Bereiche auf, wo zusätzlicher Support benötigt werden könnte. Es wird deutlich: Selbst wenn Optimismus vorherrscht – Unsicherheiten existieren weiterhin.