Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland halbiert: Rolle des dualen Ausbildungssystems

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  • Beitrag veröffentlicht:10. August 2023
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Die Jugenderwerbslosigkeit in Deutschland hat sich innerhalb der letzten 15 Jahre fast halbiert. Im Jahr 2007 betrug sie noch 11,9 Prozent, während sie bis zum Jahr 2022 auf nur noch sechs Prozent gesunken ist, dies berichtet das Statistische Bundesamt (Destatis).

Im vergangenen Jahr war Deutschland wieder das Land mit der niedrigsten Arbeitslosenquote bei Jugendlichen in der gesamten Europäischen Union (EU). Ein Grund dafür ist das duale Ausbildungssystem hierzulande. Jugendliche, die eine duale Ausbildung absolvieren, gelten aufgrund des betrieblichen Teils ihrer Ausbildung als erwerbstätig.

Dennoch waren im vergangenen Jahr rund 61 Prozent der jungen Menschen zwischen fünfzehn und vierundzwanzig Jahren finanziell nicht eigenständig und abhängig von familiärer oder staatlicher Unterstützung. Selbstverdientes Geld war für nur 38 Prozent dieser Altersgruppe die Haupteinkommensquelle.

Zu beachten ist auch, dass fünfzig Prozent aller Jugendlichen hauptsächlich von den Einkommen ihrer Eltern oder anderen Familienmitgliedern leben. Elf Prozent beziehen ihr Haupteinkommen aus öffentlichen Leistungen und für knapp ein Prozent stellt ihr eigenes Vermögen ihre einzige Einnahmequelle dar.

Interessanterweise sind weniger junge Menschen im Alter von achtzehn bis vierundzwanzig Jahren von ihren Angehörigen abhängig – nämlich nur sechsunddreißig Prozent. Dagegen verdienen bereits fünfzig Prozent dieser Altersklasse ihr Geld hauptsächlich selbst.

Es gibt jedoch mittlerweile mehr junge Menschen zwischen fünfzehn und vierundzwanzig Jahren, die sich noch in Schule, Studium oder Ausbildung befinden. Dies mag auch als Erklärung dafür dienen können, wieso heute weniger junge Menschen ihren Lebensunterhalt selbst verdienen können als vor dreißig Jahren.

Trotz des demografischen Wandels nimmt diese Altergruppe einen immer kleineren Anteil an der Gesamtbevölkerung ein – lediglich zehn Percent Ende des Jahres 2022.

Ein Bevölkerungswachstum sowie eine erhöhte Zuwanderungsrate infolge des Krieges in der Ukraine haben dazu beitragen können.

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