Die Leibniz-Institute für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH) und Essen (RWI) prognostizieren eine stärkere Schrumpfung der deutschen Wirtschaft im Jahr 2023 als bisher angenommen. Das IWH hat seine jährliche Prognose von -0,3% auf -0,5% gesenkt, während das RWI die Prognose von -0,3% auf -0,6% korrigiert hat.
Für das Jahr 2024 wurden die Wachstumsprognosen ebenfalls nach unten korrigiert: Das IWH sieht jetzt einen Anstieg von nur noch 0,9%, gegenüber den zuvor erwarteten 1,7%. Das RWI rechnet mit einem Zuwachs von 1,1%, im Vergleich zu den zuvor prognostizierten 2%. Für das Jahr 2025 geht das RWI weiterhin von einem wirtschaftlichen Aufschwung aus und rechnet mit einem Zuwachs des BIP um 1,7%.
“Die deutsche Wirtschaft befindet sich im Abschwung”, so ein Bericht des IWH. Die hohen Inflationsraten und Unsicherheiten aufgrund der Energiekrise haben dazu geführt, dass private Haushalte ihren Konsum einschränken. Insbesondere die Fertigungsindustrie ist stark betroffen: Sie leidet unter hohen Energiekosten und einer schwachen Auslandsnachfrage.
Laut dem IWH könnten höhere Energiepreise sowie der Übergang zur Elektromobilität zahlreiche Investitionen erfordern. Es besteht jedoch auch Hoffnung: Mit sinkender Inflation sollen die real verfügbaren Einkommen langsam steigen und damit letztendlich auch wieder den privaten Konsum beleben.
Hauptgrund für diese neuen niedrigeren Prognosen sind laut dem RWI vor allem konjunkturelle Hemmnisse. Die größte Sorge bleibt jedoch immer noch bei den beträchtlichen Abwärtsrisiken für die Weltwirtschaft – ein Problemfeld insbesondere für Deutschlands exportorientierte Ökonomie.