Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) hat sich die Inflationsrate in Deutschland im fünften Monat in Folge abgeschwächt. Im November 2023 wurde eine Rate von +3,2 Prozent festgestellt, zuletzt war sie im Juni 2021 niedriger (+2,4 Prozent). Dank gesunkener Energiepreise und verlangsamter Jahresteuerung bei Nahrungsmitteln konnte diese Abschwächung erreicht werden.
In Bezug auf Energieprodukte zeigte sich ein Rückgang der Preise um 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Dieser Trend spiegelte sich gleichermaßen im Oktober (-3,2 Prozent) wider und war hauptsächlich auf das hohe Energiepreisniveau im Krisenjahr 2022 zurückzuführen. Die Kraftstoffkosten beispielsweise sanken um fast sieben Prozent (6,9 Prozent), während Energie für den Haushalt um 2,7 Prozent günstiger wurde.
Besonders bemerkenswert waren hierbei die beträchtlichen Preisrückgänge bei leichtem Heizöl (-19.4%) und Erdgas (-18.3%), obwohl Stromkosten mit einer Steigerungsquote von +1.6% etwas teurer als vor einem Jahr blieben.
Trotz der generellen Abschwächung der Jahresteuerung lagen die Kosten für Lebensmittel noch immer deutlich über der Gesamtteuerung mit einer Steigerungsrate von 5,5 % gegenüber dem Vorjahresmonat.
Eine detaillierte Betrachtung der Lebensmittelpreise zeigt, dass Obst und Süßwaren wie Zucker, Marmelade und Honig mit Preissteigerungen von jeweils über 11 Prozent im November deutlich teurer waren. Brot und Getreideprodukte (+9,4 Prozent), sowie Gemüse (+7.3 Prozent) und Fischprodukte (+7,1 Prozent) erlebten ebenfalls spürbare Preisanstiege.
Allerdings wurden Speisefette und -öle um 11,5 Prozent billiger als im Vorjahr. Dies ist auf einen erheblichen Preisrückgang bei Butter (-24.8%) und Sonnenblumenöl/Rapsöl (-17.3%) zurückzuführen – allerdings war Olivenöl deutlich teurer (+43.5%).
Insgesamt lag die Inflationsrate ohne Energie im elften Monat des Jahres bei +4,0% und ohne Berücksichtigung von Nahrungsmitteln und Energie betrug sie +3,8%.
Die Gesamtwarenpreise stiegen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um drei Prozent an, wobei sich insbesondere alkoholfreie Getränke (+8.5%), alkoholische Getränke samt Tabakwaren (+8,6%) sowie Gebrauchsgüter allgemein mit einer Steigerungsrate von +3,1% gegenüber November 2022 verteuerten.
Dienstleistungen hingegen verteuerten sich nur um 3,4%, obwohl bestimmte Dienstleistungen wie die Instandhaltung/Reparatur von Wohnungen (+10.5%), Dienstleistungen in sozialen Einrichtungen (+9.8%), Übernachtungen (+6.5%) und Gastronomiedienstleistungen (+5.8%) überdurchschnittlich in Preis gestiegen sind.
Zum Vormonat hin gab es einen Rückgang des Verbraucherpreisindex um 0,4%, der vor allem durch saisonale Preissenkungen bei Pauschalreisen (-11.4%) und den generellen Preisverfall bei Energieprodukten im November (-4,5%) verursacht wurde.
Es bleibt spannend zu sehen, wie sich der deutsche Inflationsindex weiterentwickeln wird. Eines ist jedoch sicher: Die wirtschaftliche Landschaft ändert sich ständig und erfordert kontinuierliches Monitoring und Anpassung.