Deutschlands Inflationsrate bestätigt: Der Anstieg auf 6,4 Prozent im Juni 2023
Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat für den Monat Juni 2023 eine Inflationsrate von +6,4 Prozent bestätigt. Dieser Anstieg folgt einer Rate von +6,1 Prozent im Mai und markiert eine leichte Verschärfung der Inflation nach drei Monaten kontinuierlicher Abschwächung.
Als Hauptpreistreiber fungieren weiterhin die Nahrungsmittel. Aktuell wird die hohe Inflationsrate zusätzlich durch Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung aus dem Jahr 2022 – wie das 9-Euro-Ticket und Tankrabatte – beeinflusst. Dies erzeugt einen Basiseffekt, welcher zur aktuellen Rate beiträgt.
Energieprodukte lagen im Juni des Jahres um drei Prozent über dem Vorjahreswert. Ein nicht unbedeutender Faktor hierbei ist ein Basiseffekt aus dem vergangenen Jahr: Die massiven Preissteigerungen nach Ausbruch des Ukraine-Krieges spielen hierbei eine Rolle.
Neben diesen Basiseffekten sind weitere Faktoren für die aktuelle Preisentwicklung bei Energie verantwortlich, darunter eine rückläufige Preisentwicklung in vorgeschalteten Wirtschaftsstufen.
Die Maßnahmen des Regierungsprogramms wirkten sich auch auf die Entwicklung der Energiepreise aus: Im Zeitraum von Juni 2022 bis Juni 2023 verteuerten sich feste Brennstoffe mit +26,6 Prozent und Erdgas mit +20,8 Prozent besonders stark. Ebenfalls stiegen die Preise für Strom (+10,5 Prozent) und Fernwärme (+9,3 Prozent), während Mineralölprodukte sich deutlich verbilligten (-12,8%).
Auch Kraftstoffe waren trotz Tankrabatten günstiger als im Vorjahr (-10,4 %). Dem gegenüber steht jedoch ein Anstieg der Nahrungsmittelpreise um knapp vierzehn Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.
Verbraucher müssen spürbar mehr für Molkereiprodukte (+22% ) sowie Zucker- und Süßwarenprodukte (+19%) bezahlen als noch vor einem Jahr. Auch Gemüse (18%), Fischwaren (18%) sowie Brot- und Getreideerzeugnisse haben merkliche Preissprünge gemacht.
Eine Ausnahme bilden Speisefette und Speiseöle: Diese sind aktuell zwölf Prozent günstiger als vor einem Jahr.
Immer noch hoch bleibt jedoch auch die Teuerung in anderen Güterbereichen: Waren insgesamt verteuerten sich um durchschnittlich siebenundhalb Percent gegenüber demselben Monat des Vorjahres.
Für Verbraucher bedeutet dies konkret höhere Kosten: Verbrauchsgüter stiegen preislich um fast neun Prozenz an – insbesondere bedingt durch den Preisanstieg bei Nahrungsmitteln nonalkoholischen Getränken..
Im Vergleich zum Vormonat Mai zeigt sich hingegen ein gemischtes Bild: Während Pauschalreisen teurer wurden (+6%), sanken beispielsweise die Preise für frisches Gemüse (-4%). Die Einstellung neuer Maßnahmen wie das Deutschlandticket wirken zudem leicht dämpfend auf künftige Preissteigerungen.
Abschließend lässt sich festhalten dass das allgemeine Preislevel steigt – eine Herausforderung sowohl für Konsumenten als auch Politikern gleichsam.