Impfstoff-Rallye bei Nebenwerten

Liebe Leser,

nun ist der Impfstoff von BioNTech / Pfizer auch in der EU und damit in Deutschland genehmigt. Dies dürfte nicht nur die Bevölkerung freuen – jedenfalls die, die sich impfen lassen möchte -, sondern auch die Wirtschaft. Damit sind auch Aktienkurse im Vorteil, denn die Zeit der Lockdowns wird zumindest aller Voraussicht nach in den kommenden Monaten beendet werden können.

Die Börsen selbst reagierten am Montag allerdings verhaltener. Ein Hintergrund kann die Sorge vor einem neuen Ausbruch der Corona-Krise sein. Die angeblich neue Mutation in Großbritannien führt praktisch zu einer Reisebeschränkung und Einreiseeinschränkung.

Panik: Der falsche Ratgeber

Panik wäre wie so oft der falsche Ratgeber, heißt es. Denn die Mutation scheint schon seit Monaten in Belgien umzugehen. Es hätte sich demnach wenig geändert. Die Stimmung ist allerdings etwas schrill. Dass die Börsen kurzzeitig nachgeben, nehmen wir am besten einfach hin.

Spannend ist allerdings die mögliche Entwicklung der Impfstoffkandidaten, die wir noch zu den Nebenwerten rechnen (können).

Die Zulassung(en9 dürften den Knoten hier bald lösen.

Stark: CureVac testen nun an Klinikpersonal

Quelle: www.onvista.de, eigene Bearbeitung

Sie sehen auch bei diesem Kurs einige Schwankungen. Dennoch ist die Tendenz auch ohne bisherige Zulassung eindeutig: Die Kurse steigen tendenziell. Der Einstieg noch vor der Zulassung ist zwar etwas spekulativ, wie Beobachter und Analysten durchaus meinen. Dennoch sind die Chancen auf einen Ausbruch nach oben dann deutlich stärker als bei sehr etablierten Produkten und Verfahren.

CureVac ist daher der noch etwas riskantere Wert am Markt. Dennoch eröffnen sich weiterhin Chancen, so die Meinung von Beobachtern, wenn Sie auf reine Impfstoffhersteller setzen.

Neue Chance bei BioNTech

Im Vergleich zur vergangenen Woche hat BioNTech sogar etwas nachgelassen. Der Grund ist zunächst ernüchternd. Es gab allergene Reaktionen in den USA – zwei. Der Impfstoff wird mittlerweile allerdings in Großbritannien angewandt, in Kanada, in Mexiko, in den USA und so fort. Kleinere Nebenwirkungen oder Meldungen über Nebenwirkungen sind nicht so entscheidend wie hier angenommen.

Daher ist die Aktie vor allem deshalb interessant, weil das Geschäft nun erst beginnen wird. Es gibt noch Produktionsengpässe. Selbst dabei aber möchte die Bundesregierung offenbar helfen, um die Produktion anzuschieben.

Welcher Art die Hilfe ist, bleibt bis dato noch unbekannt. Dennoch: Auch dieser Hinweis ist am Markt bis dato praktisch untergegangen.

Die Aktie ist und bleibt auch in den kommenden Wochen und wahrscheinlich Monaten vielversprechend.

BioNTech: Jetzt auch in Deutschland

Quelle: www.onvista.de, eigene Bearbeitung

Zudem weist das Unternehmen auch ansonsten starke Parameter auf.

  • Immerhin 5 von 6 Bankanalysten setzen den Wert nun offiziell auf „Kauf“. Dies ist eine deutliche Steigerung gegenüber den Vormonaten.
  • Technische Analysten zeige sich beeindruckt. Die untersuchen das Verhalten des Kurses am Markt, um daraus Trendaussagen ableiten zu können. Es gilt der Grundsatz, dass einmal aufgenommene starke Trends oft genug nicht mehr schnell enden. Dies dürfte bei BioNTech der Fall sein.
    • De gleitende Durchschnitt der vergangenen 200 Tage verläuft bei 57,80 Euro. Dies ist ein starkes Kaufsignal für den Titel.
    • Der GD100 ist als mittelfristiger Indikator gleichfalls deutlich überwunden. Dieses Signal verläuft in Höhe von 70 Euro. Damit hat BioNTech vor einem möglichen oder befürchteten Trendwechsel einen erheblichen Vorsprung.
    • Der GD38 als kurzfristiges Signal wird nun gerade erreicht. Das heißt, auch kurzfristig ist die Aktie durch Kursgewinne am Montag nun wieder im starken Bereich. Das Signal ist allerdings etwas geringer.
    • Das gilt auch für den Indikator relative Stärke. Kurzfristig ist das Signal noch neutral, nachdem es wie beschrieben in der vergangenen Woche schließlich zu Gewinnmitnahmen kam.
    • Mittel- und langfristig aber ist die relative Stärke nach Levy positiv. Damit ist die Aktie auch hier auf Wachstumspfad.
    • Schließlich betrachten die Analysten auch das Momentum. Dies ist das Drehmoment der Kursbewegungen. Kurzfristig hat sich hier ein durchaus messbarer Aufwärtstrend ergeben.
    • Langfristig gilt das Momentum sogar als ausgesprochen stark. Auch dies betont, dass die Aktie im Aufwärtstrend ist.

Auf Basis all dieser Daten ist die Aktie demnach stark.

Entscheidend aber ist, dass die wirtschaftlichen Aussichten durch die Zulassung in der EU und damit in Deutschland noch einmal besser geworden sind. Damit schließt sich auch der Kreis.

Die Entwicklung in Großbritannien mit der Angst vor einer neuen Mutation des Corona-Virus kann der Aktie von Impfstoff-Herstellern nur helfen. Denn nach den bisherigen Erkenntnissen verändert der neue Charakter des Virus die Wirksamkeit der Impfungen nicht.

Das Kursziel geben Chartanalysten sogar mit Notierungen von mindestens 107 Euro an, wenn die Marke bei 100 Euro einmal erobert sei. Bei 107 Euro findet sich das kürzlich erreichte Allzeithoch. Knackt das Unternehmen mit seiner Aktie auch noch diesen Wert, seien sogar Kurse von 150 Euro nicht utopisch, heißt es.

Doch auch im Nebenwerte-Bereich kann es sich rächen, wenn Sie alles auf eine Karte oder Branche setzen. Deshalb ist auch ein zweiter Hype-Bereich interessant: Die Umweltschutztechnologie im weiteren Bereich.

Joe Biden, der nächste Präsident der USA, ebnet hier klar den Weg. Der verkündete am Wochenende, dass Umweltschutz sein erstes Ziel sei (bzw. konzentriert er sich vornehmlich auf den Klimaschutz).

Damit ist auch die Branche der Energielieferanten im Visier. In Deutschland gibt es ein Trend-Unternehmen, das genau davon profitieren sollte.

Nordex: Viel frischer Wind

Das Windenergie-Unternehmen Nordex ist fast zeitgleich zur Zeit nach der Wahl von Biden selbst auch in den scharfen Aufwärtstrend übergegangen. Der deutsche Konzern stellt letztlich Windräder auf und hat ohnehin ein starkes Jahr hinter sich.

Selbst die Corona-Krise hat dem Wert weniger anhaben können als anderen Unternehmen. Dies zeigt sich nun im Kursbild.

Nordex: Extrem stark, ISIN: DE000A0D6554

Quelle: www.Onvista.de, eigene Bearbeitung

Sie sehen hier einen Aufwärtstrend, der zu einem neuen Allzeithoch bei über 20 Euro führte. Die Aktie hat innerhalb eines Monats 21 % gewonnen und liegt per Jahressaldo um 66 % vorne. Der Trend ist enorm stark.

Dies bestätigen die technischen Analysten hier gleichfalls.

Die gleitenden Durchschnittskurse (siehe oben) sind durchgehend überwunden:

  • Der GD38 ist bei 18,58 Euro recht knapp überwunden
  • Der GD100 bei 13,80 ist deutlich geknackt
  • Der GD200 bei 11,02 Euro ist schon aus dem Sichtfenster geraten

Auch das Momentum und die relative Stärke nach Levy sind in jeder zeitlichen Dimension überwunden und zeigen einen Aufwärtstrend an. Dieser Hype dürfte sich fortsetzen.

Ihnen – vielleicht schon mit diesen Aktien – ein schönes Weihnachtsfest.

Mit freundlichen Grüßen,

Autor