In den ersten sechs Monaten dieses Jahres hat sich die Anzahl der Zwangsversteigerungen in Deutschland erhöht. Laut Argetra, einem Dienstleister für Immobilienzwangsversteigerungen, wurden im ersten Halbjahr 6.379 Immobilien mit einem Gesamtmarktwert von 1,96 Milliarden Euro zur Versteigerung aufgerufen – ein Anstieg im Vergleich zu den 6.248 Einheiten mit einem Volumen von 1,66 Milliarden Euro im Vorjahr.
Die Anzahl der Zwangsversteigerungstermine pro 100.000 Haushalte variiert je nach Bundesland erheblich. In Thüringen steht die Zahl trotz eines Rückgangs von 8,6 Prozent bei stolzen 27 – immer noch doppelt so hoch wie in Bayern mit nur 12 Auktionen pro 100.000 Haushalte.
Der Großteil der veräußerten Immobilien (68 Prozent) sind Wohnimmobilien – vor allem Einfamilien- und Zweifamilienhäuser sowie Eigentumswohnungen nehmen dabei den größten Anteil ein. Gewerbegrundstücke, Wohn- und Geschäftshäuser und sonstige Immobilien teilen sich die restlichen 32 Prozent.
Besonders interessant sind aber auch regionale Unterschiede hinsichtlich des durchschnittlichen Verkehrswerts der versteigerten Objekte: Während dieser Wert in Hamburg bei überdurchschnittlichen 1,4 Millionen Euro liegt, beträgt er in Berlin rund eine Million Euro – was Platz zwei hinter Hamburg bedeutet. Im Bundesdurchschnitt lag dieser Wert bei etwa €307K (nach €266K im Vorjahreszeitraum).
Nicht nur Großstädte sehen sich vermehrt mit dem Thema Zwangsversteigerungen konfrontiert: Auch Städte wie Ingolstadt, Freiburg und Düsseldorf wurden neu in die “Blacklist” der Top-Zwangsversteigerungsstandorte aufgenommen.
Trotz dieser etwas düsteren Statistiken sollte man aber nicht vergessen: Immobilienerwerb per Zwang kann eine attraktive Möglichkeit für potentielle Käufer sein – gerade in Zeiten steigender Preise auf dem regulären Markt.