Ifo-Geschäftsklimaindex: Deutsche Wirtschaftsstimmung trübt sich im Dezember ein

In der deutschen Wirtschaft scheint sich eine düstere Stimmung breit zu machen. Wie das Münchener Institut Ifo kürzlich berichtete, fiel der Geschäftsklimaindex im Dezember auf 86,4 Punkte – ein Rückgang von fast einem Punkt im Vergleich zum Novemberwert von 87,2. Dies zeigt eine allgemeine Unzufriedenheit mit der aktuellen Geschäftslage und einen skeptischeren Ausblick auf die ersten sechs Monate des Jahres 2024.

Der sinkende Indexwert überrascht viele Experten, die eine fortgesetzte Aufwärtstendenz erwartet hatten. Besonders stark betroffen ist das verarbeitende Gewerbe: Hier nahm nicht nur die Bewertung der momentanen Geschäftssituation stark ab, sondern auch die Zukunftsprognosen sind zunehmend pessimistisch. Vor allem energieintensive Branchen haben es schwer und erleben einen kontinuierlichen Rückgang ihrer Auftragsbestände.

Einen Lichtblick gibt es jedoch: Im Dienstleistungssektor hat sich das Geschäftsklima leicht verbessert. Die Anbieter sind mit ihren laufenden Aktivitäten zufriedener und blicken weniger skeptisch in die Zukunft. Auch in der Gastronomie herrscht allgemein eine optimistische Stimmung hinsichtlich des laufenden Betriebs – doch leider scheinen sich diese positiven Aussichten nicht für das kommende Halbjahr zu halten.

Der Handelssektor musste ebenfalls einen Rückschlag hinnehmen: Hier zeigte sich sowohl bei der Beurteilung der aktuellen Situation als auch bei den Erwartungen eine Verschlechterung. Das enttäuschende Weihnachtsgeschäft im Einzelhandel hat sicherlich seinen Teil dazu beigetragen.

Äußerst besorgniserregend ist die Lage im Bauhauptgewerbe – der Geschäftsklimaindikator fiel hier auf den niedrigsten Stand seit fast zwei Jahrzehnten. Die Unternehmen sind mit ihrer aktuellen Situation unzufrieden und fast die Hälfte erwartet eine weitere Verschlechterung in den nächsten Monaten.

Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist ein entscheidender Frühindikator für das wirtschaftliche Wachstum in Deutschland. Er basiert auf etwa 9.000 monatlichen Berichten von Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe, dem Dienstleistungssektor, dem Handel und dem Bauhauptgewerbe. In diesen Berichten bewerten die Unternehmen ihre aktuelle Situation und teilen ihre Prognosen für das kommende Halbjahr mit.

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