München – Nach einer neuerlichen Verschlechterung des Ifo-Geschäftsklimaindex, treten in der deutschen Wirtschaft Bedenken auf. Der Index fiel im Juli auf 87,3 Punkte, einen Rückgang von 1,3 Punkten seit Juni.
Die Auswertung durch das Münchner Institut zeigte eine enttäuschende Entwicklung unterhalb den Prognosen zahlreicher Experten. Dies ist zudem der dritte Rücklauf in ununterbrochener Reihenfolge. Unternehmen zeigten sich zunehmend unzufrieden mit ihren aktuellen Geschäftsabläufen und erneut pessimistisch in ihren Prognosen.
In allen Branchen ging der Geschäftsklimaindex zurück: Im Verarbeitenden Gewerbe wurden die aktuelle Lage und die Zukunftsprognosen merklich schlechter bewertet. Die Anzahl der neuen Aufträge verringerte sich und die Kapazitätsauslastung fiel um 1,4 Prozentpunkte auf 83,0 Prozent – ein erstmaliger Rückgang unter den langfristigen Durchschnittswert von 83,6 Prozent seit über zwei Jahren.
Auch im Dienstleistungsbereich zeigte sich eine Verringerung des Indizes: Die aktuellen Geschäftsbedingungen wurden weniger positiv eingeschätzt als zuvor. Infolgedessen waren auch die Erwartungen für kommende Monate weniger pessimistisch gestimmt als bisher. Ebenfalls betroffen war das Handelssegment: Hier verschlechterte sich nicht nur das Gesamtklima sondern auch der Ausblick wurde trüber und sogar laufende Geschäfte wurden negativer bewertet.
Einen auffälligen Tiefpunkt erreichte dabei der Bauhauptgewerbe-Index: Dieser verzeichnete den niedrigsten Stand seit Februar 2010 durch eine sichtbare Zunahme an Unzufriedenheit bezüglich gegenwärtiger Bedingungen sowie Zukunftsaussichten. Als wichtiger Frühindikator für Deutschlands wirtschaftliche Entwicklung basiert dieser Ifo-Geschäftsklimaindex etwa auf monatlichen Meldungen von rund 9.000 Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe, dem Dienstleistungssektor sowie dem Handel und Bauhauptgewerbe.
Unternehmen sind hierbei dazu angehalten ihre aktuelle Geschäftslage zu beurteilen sowie Aussagen zu ihren Erwartungen für die kommenden sechs Monate abzugeben.