Die Huthi-Angriffe auf Frachtschiffe im Roten Meer haben das Potenzial, die Lieferzeiten erheblich zu verlängern. “Es ist durchaus möglich, dass einige Waren aus Asien mit einer Verzögerung von bis zu zwei Wochen bei uns eintreffen”, sagte Vincent Stamer, Handelsexperte des Kiel Instituts für Weltwirtschaft.
Das Rote Meer und der Suezkanal spielen eine entscheidende Rolle in der internationalen Handelslandschaft. Die Tatsache, dass Reedereien den Weg von mehr als 6000 Kilometern um Afrika herum wählen, unterstreicht die außergewöhnliche Gefahrenlage im Roten Meer.
Eine weitere Konsequenz dieser Situation könnte ein Anstieg der Frachtraten sein, da die längere Fahrzeit höhere Kosten verursacht. Trotzdem glaubt Stamer nicht an ein Szenario wie während der Pandemie: “Ich erwarte keine Engpässe wie vor zwei Jahren. Die Lieferketten haben sich zwischenzeitlich normalisiert und es gibt keine Lockdowns mehr, die die Produktion stören.”
Die Wareneinkäufe vor Weihnachten sind bereits im Lager oder in Geschäften vorhanden und daher nicht betroffen. Wichtig ist auch zu beachten: Neun Prozent des deutschen Import-und Exportvolumens passieren diese maritime Engstelle – was ihre Bedeutung für den Welthandel zusätzlich unterstreicht.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Angriffe auf Schiffsfracht im Roten Meer führen zu längeren Lieferzeiten und höheren Frachtraten, ohne allerdings zu Lieferengpässen wie in der Pandemie zu führen.