Liebe Leser,
der Möbelkonzern Steinhoff hat heute an den Börsen einen eminenten Sprung nach oben gemacht. Die Notierungen sind um insgesamt fast 8 % geklettert. Dies ist einer der höchsten Gewinne der vergangenen Monate. Was passiert hier – und wird Steinhoff wieder zum Highflyer?
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Steinhoff: Stark
Die Kursentwicklung muss zunächst eingeordnet werden. Immerhin haben die Notierungen zuvor innerhalb von fünf Tagen kräftige 12 % abgegeben. In einem Monat ging es um 19 % nach unten und in drei Monaten gar um 37 %. An sich also ist das Unternehmen an den Aktienbörsen zumindest in einem mittelfristigen Abwärtstrend. Dennoch: Der kleine Sprung am Dienstag hat für Aufsehen gesorgt.
Immerhin wurde die Aktie millionenfach gehandelt, was immerhin bedeutet, dass die Börsen sich tatsächlich für den Wert interessieren – und nicht nur wenige Zocker. Steinhoff hat unverändert ein immenses bilanzielles Problem, das den Kurssturz erst auslöste. Die Bilanzen wurden durch enorme Verbindlichkeiten in den roten Bereich getrieben. Ausgehend davon hat Steinhoff im Dezember zumindest mit einigen wichtigen Gläubigern eine Einigung erzielt. Diese Einigung wurde dann im Januar von den Gerichten durchgewunken, womit Steinhoff die Chance hatte, die Bilanz im Laufe der ersten Monate dieses Jahres erheblich aufzupolieren.
Dennoch bleibt der Zwang, weiter hin möglicherweise Assets zu verkaufen. Vorläufig jedoch freuten sich die Handelsmärkte offenbar zunächst über ein gutes Ergebnis der Tochter Pepco. Die hat vor wenigen Tagen Halbjahreszahlen vorlegen können. Steinhoff ist zu 78 % an dem Unternehmen beteiligt, sodass die Ergebnisse eine erhebliche Relevanz auf die Beurteilung von Steinhoff haben. Der Umsatz von Pepco Group ist im Vergleich zum Halbjahr von Oktober 2020 bis März 2021 immerhin um 17,3 % gestiegen. Das ist ein erheblicher Unterschied, der vor allem in Osteuropa erwirtschaftet worden ist. Dies machte sich auch bei den Gewinnen bemerkbar. Das EBITDA, d. h. der operative Gewinn, wurde für das Halbjahr von Oktober 2021 bis März 2022 auf 342 bis 350 Millionen Euro taxiert. Wenn die Parameter dieselben bleiben, kann Pepco die Prognose für das laufende Jahr tatsächlich erfüllen.
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Das Unternehmen wird weiter expandieren und dabei insgesamt mehr als 20.000 Stores oder Lokale vor Augen. Das EBITDA soll ausgehend von gut 650 Millionen Euro im gesamten vergangenen Geschäftsjahr auf mehr als 1 Milliarden Euro steigen. Die Zahlen sind derzeit damit ein Treiber für Steinhoff.
Steinhoff selbst ist an den Börsen allerdings im hellgrünen Seitwärtsbereich. Die Unterstützungen bei 15 Cent sollten aktuell noch halten, sodass nach unten keine besonderen Risiken bestehen. Allerdings muss die Aktie zunächst die Marke von 20 Cent wieder überwinden, um deutlich bessere charttechnische Aussichten zu erreichen. Technische Analysten verweisen darauf, dass der Titel bei 18 Cent nun direkt den GD200 erreicht hat. Dies gilt aus gutes Signal – immerhin.
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