Die jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zeigen, dass die Verkaufspreise im Großhandel im Juni erneut deutlich gesunken sind. Mit einem Minus von 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat ist dies der stärkste Preisrückgang seit Juni 2020. Im Mai dieses Jahres lag diese Rate noch bei -2,6 Prozent und im April lediglich bei -0,5 Prozent.
Vergleicht man den Juni mit dem Vormonat, so hat sich das Bild nur geringfügig geändert: Hier betrug der Rückgang insgesamt 0,2 Prozent.
Der größte Einflussfaktor auf die Entwicklung war der deutliche Preisrückgang in der Sparte Mineralölerzeugnisse um satte -22,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Aber auch hier gab es eine positive Entwicklung zu verzeichnen: Gegenüber Mai 2023 stiegen die Preise in diesem Sektor um 1,3 Prozent.
Andere Bereiche des Großhandels machten ebenfalls von sich Reden durch deutlichen Preisabfall: Altmaterial und Reststoffe verzeichneten ein Minus von -31,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr; Getreide-, Rohtabak-, Saatgut- und Futtermittelbranche verbuchten einen Rückgang um -28,4 Prozent; Erze-, Metalle- und Metallhalbzeugbranche sah einen Rückfall um -20,8 Prozent.
Im Vergleich zum Vormonat setzte sich dieser Trend fort: Bei Altmaterialien und Reststoffen sanken die Preise um zusätzliche -5,5%, bei Getreide usw. fielen sie weiterhin um -3.9 % , während sie bei Erzen usw., sogar noch weiter abnahmen (-2 .4%).
Es gab allerdings auch Produktkategorien mit gestiegenen Preisen gegenüber dem Vorjahr wie Obst (+29 .2%), Gemüse und Kartoffeln (+5 .2% seit Mai 2023) sowie lebende Tiere (+20 .7%, +1 .4% seit Mai 2023).
Abschließend lässt sich sagen: Baustoffe aus mineralischen Stoffen waren auf Großhandelsebene etwas teurer als im Vorjahr (+7 ,7%). Allerdings gingen diese Preise verglichen mit denen vom Mai dieses Jahres leicht zurück (-0 ,4%).
Während einige Sektoren eine positive Preisentwicklung zeigten sind viele andere Bereiche stark getroffen worden – eine facettenreiche Landschaft der Verkaufspreisentwicklung in Deutschland zeigt sich.
