Groß in Rohstoffe investieren

Liebe Leser,

noch immer sind die Wirtschafts- und Finanzmärkte optimistisch. Die Corona-Impfungen kommen voran. Die Zinsen sind und bleiben niedrig, Unternehmen melden steigende Umsätze und Gewinne – zudem sind auch Aktionäre letztlich offenbar zufrieden. In diesem Umfeld gedeihen auch Rohstoff-Investitionen für Sie sehr gut.

Aktuelle Chancen: Die Großen

Dabei können Sie nun vor allem wieder in die großen Unternehmen der Branche investieren. Es eröffnen sich mehrere Möglichkeiten, nachdem zum Beispiel auch Kupfer als Rohstoff wieder ein Allzeithoch erreicht hat. Dies wiederum begünstigt die BHP Group mit der ISIN GB00BH0P3Z91. Die Aktie ist in einem eminenten technischen Aufwärtstrend, zumindest bezogen auf die vergangenen 12 Monate.

BHP Group: Sehr stark, ISIN: GB00BH0P3Z91

Quelle: www.onvista.de, eigene Bearbeitung

Die Aktie steht, wie Sie dem Chart entnehmen können, kurz vor dem Ausbruch. Typischerweise ist der Wert nun bei steigenden Kursen plötzlich in der Lage, sehr viel schneller zu klettern. Ob dies so sein wird, weiß derzeit niemand. Die charttechnische Analyse ist keine empfehlende Analysetechnik, sondern nur eine beschreibende.

Dennoch bleibt hier festzustellen, dass der Wert in einem Dreieck aus Abwärtstrendgeraden und Aufwärtstrendgeraden verläuft. Die Situation spitzt sich nach inzwischen gut 65 % Gewinn in einem Jahr regelrecht zu. Die Notierungen sind nach überwiegender Mehrheit der Bankanalysten im Aufwärtstrend.

Auch aus technischer Sicht sieht es recht gut aus, so die Meinung der Analysten der technischen Analyse.

Hier liegt ein Aufwärtstrend fort, der allerdings keine „Kaufempfehlung“ für Sie darstellt, sondern lediglich die technische Situation erläutert. Typischerweise kann sich daraus aus Sicht der technischen Analysten eine weitere Chance ergeben – wenn Sie der technischen Analyse folgen, dann registrieren Sie die folgenden Informationen.

Der GD200 bei 21,89 Euro ist klar überwunden worden. Aus Sicht dieser Analysetechnik gilt dies als gutes Zeichen. Zudem ist es auch gelungen, den GD100 zu überwinden. Diese 1000-Tage-Linie zeigt die Kursentwicklung der vergangenen 100 Tage gleitend an. Das heißt, die jüngsten 100 Tage bilden einen Durchschnittskurs. Der jeweils jüngste Tag löst am nächsten Tag den ältesten Kurs ab.

So ergeben sich Eindrücke, die das mittelfristige Bild darstellen sollen. Der GD100 verläuft bei 24,31 Euro und ist damit überwunden worden. Selbst der kurzfristige GD38 bei 24,56 Euro ist überwunden.

  • Auch das Momentum ist über 250 Tage positiv. Dies gilt Momentum-Tradern als gutes Signal.
  • Das kurzfristige Momentum ist knapp positiv.
  • Die relative Stärke nach Levy ist sowohl kurzfristig wie auch langfristig positiv. In dieser Sicht sind die Kurse derzeit deutlich stärker als in der Vergangenheit. Diese rein vergangenheitsorientierte Sicht impliziert, dass es zumindest eine positive Dynamik bis zum heutigen Tag gegeben hat.

Aus bewertungstechnischer Sicht ergibt sich aktuell das folgende Bild:

  • Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) beträgt auf Basis der erwartete Gewinne für das Jahr 2021 11,54. Dies ist deutlich weniger als 2019, als das KGV bei gut 15 lag. Wer sich am KGV orientiert, wird registrieren, dass das KGV 2022 noch weiter sinken soll. Hier werden derzeit etwa 10,5 erwartet.
  • Die Dividende wird demgegenüber im laufenden Jahr sogar deutlich interessanter, sofern Dividenden bei der Bewertung eine größere Rolle spielen. Die geschätzte Dividende liegt bei 2,07 – und damit bezogen auf die aktuellen Kurse gut 8 %. Damit würde die Dividendenrendite um 80 % höher sein als im vorhergehenden Geschäftsjahr.

Im Fazit ergibt sich, dass die Chartanalysten hier unter anderem eine Zuspitzung beim aktuellen Kurs registrieren. Technische Analysten, die keine inhaltlichen Bewertungen abgeben, beschreiben das aktuelle Kursniveau als grün. Die GDs, das MOM in verschiedenen zeitlichen Dimensionen sowie die relative Stärke zeigen einen technischen Hausse-Modus an. Schließlich verweisen die wirtschaftlichen Kennzahlen darauf, dass die Dividendenrendite bezogen auf den aktuellen Kurs deutlich steigt. Dies gilt als reine Beschreibung des Sachstandes und sagt noch nichts über die künftige Kursentwicklung aus. Die Rendite von gut 8 % ist jedoch deutlich höher als die Renditen im Dax oder anderen großen Indizes.

Weitere Großunternehmen des Rohstoffsektors

Doch BHP ist nicht das einzige Rohstoff-Unternehmen, das derzeit hohe Dividenden auszahlt oder auszahlen wird.

Ebenfalls interessante Wertentwicklungen in der Vergangenheit und/oder höhere Dividenden weist der Konzern

  • Royal Dutch Shell, ISIN: GB00B03MLX29

auf.

Die Kurse sind binnen eines Jahres um etwa 3 % gesunken. Dies ist nach einem erheblichen Einbruch im Jahr 2020, als die Ölpreise zwischenzeitlich kurz auf 0 Dollar fielen, ein letztlich erstaunliches Comeback, bezogen auf die vergangenen Kurse.

Ob die Kruse weiter steigen werden, bleibt wie immer offen. Wirtschaftliche Kennzahlen aber zeigen, dass zumindest eine Dividendenrendite von 3,6 % zu erwarten ist. Wer solche Dividenden im Depot verdienen möchte, ist daher deutlich besser bedient als etwa bei Dax-Aktien. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt zudem bei etwa 10. Das Unternehmen scheint sich insgesamt erholt zu haben.

Chartanalysten sehen nicht in die Zukunft, technische Analysten gleichfalls nicht. In der Vergangenheit ist der gleitende Durchschnittskurs  bei 14,41 Euro bezogen auf 200 Tage angekommen. Der Aktienkurs notiert damit höher als dieses technische Signal. Ähnliches gilt für die Signale nach dem GD100 oder dem GD38.

Insgesamt ist der Rohstoffsektor weiterhin in guter Situation und bietet sowohl hohe Dividenden wie auch teils günstige Bewertungen.

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