GfK: Verbraucherstimmung in Deutschland fällt, Sparneigung steigt auf Hoch seit 2011

Die Verbraucherstimmung in Deutschland hat im September eine leichte Abnahme verzeichnet, wie aus der Konsumklimastudie des Marktforschungsinstituts GfK hervorgeht. Auch wenn sich Besserungen in der Konjunkturerwartung und minimale Zuwächse in den Bereichen Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung zeigen, führte eine markante Zunahme der Sparneigung zu einem Rückgang des Konsumklimas.

Laut Prognosen des Instituts wird das Konsumklima im Oktober auf -26,5 Punkte fallen, 0,9 Punkte weniger als im Vormonat. Die Sparneigung stieg im September um 7,5 Punkte auf 8,0 – ein Wert, der seit April 2011 nicht mehr erreicht wurde.

Diese Entwicklung schmälert für das laufende Jahr die Hoffnungen auf eine Erholung der Konsumstimmung. Als Ursachen werden unter anderem die anhaltend hohe Inflationsrate infolge steigender Lebensmittel- und Energiepreise genannt. Daher ist keine positive Auswirkung des privaten Verbrauchs auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung absehbar.

Um die Binnennachfrage signifikant zu verbessern wird es laut GfK nicht nur notwendig sein die Inflationsrate wieder unter Kontrolle zu bringen sondern auch spürbare Einkommenszuwächse zu verzeichnen.

Die aktuellen Daten zeigen zudem dass trotz spürbaren Verlusten im Vormonat sich die Einkommenserwartungen stabilisieren. Allerdings wirkt sich die hohe Inflationsrate von aktuell 6,1 Prozent negativ auf die Kaufkraft der Haushalte aus und verzögert somit eine nachhaltige Erholung der Einkommensstimmung.

Auch die Anschaffungsneigung bleibt trotz eines leichten Plus von 0,6 Punkten weiterhin niedrig. Eine ähnliche Tendenz zeigt sich bei den Erwartungen an die Konjunktur. Laut aktuellen Prognosen des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung wird das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 0,4 Prozent schrumpfen.

Zusammenfassend lässt sich sagen das Deutschland in diesem Jahr eine leichte Rezession bevorsteht. Weitere Belastungen ergeben sich durch einen Rückgang der Dynamik auf dem Arbeitsmarkt sowie steigende Unternehmensinsolvenzen welche zu Sorgen hinsichtlich möglicher Jobverluste führen.

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