Generation Z unterschätzt Finanzwissen: Union Investment Studie offenbart Wissenslücken

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  • Beitrag veröffentlicht:29. Juli 2023
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Die Selbstsicherheit der Generation Z in Finanzfragen – eine Kompetenzillusion?

In der heutigen digitalen Zeit ist es nicht verwunderlich, dass auch junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren – die sogenannte “Generation Z” – ein starkes Interesse an Finanzthemen zeigen. Sie betrachten sich selbst als überdurchschnittlich kompetent im Bereich Finanzen, wie eine aktuelle Umfrage von Union Investment zeigt. Nur stellt sich die Frage: Ist diese Selbstwahrnehmung gerechtfertigt oder handelt es sich lediglich um eine Kompetenzillusion?

Rund 2.000 Deutsche, die in Aktien oder Fonds investieren, wurden für diese Umfrage befragt. Dabei zeigte sich, dass 43 Prozent der Generation Z davon überzeugt sind, bei Investitionen auf ihr Fachwissen vertrauen zu können – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu anderen Altersgruppen mit einer Quote von rund 30 Prozent. Noch interessanter: Mehr als die Hälfte der jungen Investoren glaubt an ihre Fähigkeit, den perfekten Ein- und Ausstiegszeitpunkt am Aktienmarkt zu identifizieren.

Jedoch weist genau diese Altersgruppe größere Wissenslücken auf – sie schätzen zum Beispiel Schwankungen bei Fonds höher ein als bei Einzelaktien und denken fälschlicherweise, dass ständiges Umschichten die richtige Reaktion auf Marktschwankungen sei. Wie Oscar Stolper von der Universität Marburg erläutert: “Wir haben es hier mit einer echten Kompetenzillusion zu tun.”

Es scheint also paradox: Die Generation Z hält sich zwar für finanzkompetent aber hat gleichzeitig großen Nachholbedarf hinsichtlich des Wissens rund um Finanzfragen.

Noch beunruhigender ist das Bild über ihren Vermögensaufbau – knapp jeder zweite junge Mensch sieht Personen als Vorbilder an, deren Reichtum schnell entstanden ist; das spricht für eine Mentalität des „schnellen Reichwerdens“.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Obwohl die „Generation Z“ selbstbewusst in ihrer finanzwirtschaftlichen Kenntnis wirkt, besteht offenbar Bedarf an fundierter Bildung im Bereich Geldanlagen und Börse um Wissenslücken zu schließen und realistische Erwartungen bezüglich Vermögensbildung aufzubauen.

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