Gegen die Nahrungsmittelknappheit: Axios

Liebe Leser,

die Nahrungsmittelknappheit wird uns dem Vernehmen nach alle in den kommenden Jahren beschäftigen. Aktuell ist das Problem besonders drängend, weil der Krieg in der Ukraine dafür sorgt, dass Weizen und Co. zur Mangelware werden. Die Grünen haben haben zuletzt angeregt, es könne wieder Produktionsgemeinschaften geben – im Grunde wie einst in der DDR. Eine ähnliche Idee hat wohl das Unternehmen Axios. Das möchte in Osteuropa Landwirtschaftsbetriebe kaufen und daraus große Betriebe entwickeln. Dies wäre kein Schritt in Richtung einer größeren sozialistischen Landwirtschaft, sondern knallharte Marktwirtschaft. Aber dennoch: Die Idee ist verblüffend interessant.

Landwirtschaft: Eine starke Idee?

Dazu habe ich in einem Bericht gelesen, dass sich Menschen daran erinnern, was mit der KTG Agrar passiert war. Das Unternehmen hat vor gut 15 Jahren viel Geld an den Aktienmärkten eingesammelt, um damit dann weitere Landwirtschaftsflächen zu kaufen. Dies wiederum funktionierte über viel Fremdkapital. Nach etwa zehn Jahren folgte die große Pleite, ein Großteil der Gelder sind verschwunden.

Damit hat das Unternehmen den Weg für Skepsis bereitet: Landwirtschaft und Börse sollen nicht miteinander funktionieren. Das ist natürlich Unsinn. Es gibt zahlreiche Gegenbeispiele.

Aus den USA kennen wir den Landmaschinenhersteller John Deere. Das Unternehmen feiert einen Allzeithoch-Rekord nach dem nächsten. Es geht weiter, wenn Sie an Nestle denken. Das Unternehmen hat entfernt mit dem Thema zu tun, da es vornehmlich in Wasser investiert. Dies funktioniert: Allzeithochs gehören zum Programm.

Die Kombination kann sehr gut funktionieren, da die Landwirtschaft einen enormen Vorteil bringt. Wer Land hat, der besitzt ein Gut, das nicht ohne Weiteres kopierbar ist. Dies ist ein anderes Geschäftsmodell, als Smartphones zu entwickeln, die jeder nachbauen und theoretisch selbst vertreiben kann.

Entscheidend sind damit lediglich wie immer die betriebswirtschaftlichen Ideen und Daten.

Axios will Land

Das Unternehmen Axios Sustainable Growth ist als Rechtsform ein SPAC. Dies sind Mäntel, die noch kein Geschäft haben, sondern dieses erst suchen. Dies soll im Fall von Axios vornehmlich im Landwirtschaftsbereich passieren.

Axios möchte Geld investieren, um Flächen in Osteuropa zu kaufen. Auch Großbetriebe gehören zum Programm. Dies wiederum ist zunächst einmal eine gute Idee, insofern die die Fläche und die Betriebe vergleichsweise günstig sein dürften und auch sind. Die Unternehmung möchte vornehmlich in der Schwarzerde-Region, wie es heißt, in Rumänien investieren. Die Region ist im Südosten des Landes. Dort soll die Landwirtschaft dann modernisiert werden und nachhaltig sein.

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Der Charme der Idee ist recht einfach: Landwirtschaft lässt sich inzwischen in allen Erdteilen betreiben. Wer Wettbewerbsvorteile erzielt, die ausreichen, um die Transport- und Logistikkosten zu übertrumpfen, hat praktisch einen großen Markt vor sich.

Das Unternehmen, wie beschrieben ein SPAC, ist damit in den USA notiert und wird in Rumänien tätig. Die US-amerikanische Geschäftsform wird sich bei der Bewirtschaftung denn auch durchsetzen. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates wird – als Garant für diese Sichtweise – Martin Richenhagen sein. Der hat über viele Jahre als deutscher Chef, wie es heißt, den US-Landtechnik-Konzern Agco geführt. In dieser Funktion hat er nicht nur zahlreiche Größen der Branche kennengelernt, sondern ist selbst in den Aufsichtsrat bedeutender Unternehmen eingezogen.

Richenhagen ist ggf. Gewährsmann dafür, dass auch weitere Geldgeber mitmachen. Die werden offenbar vor allem im Nahen und Mittleren Osten gesucht. Dort werden Getreideprodukte benötigt, für die wiederum Axios dann Pate stehen kann.

Rumänien als Standort dürfte eine größere Sicherheit bieten, als dies anfangs vermutet worden ist. Das Land ist in der EU und damit deutlich besser aufgestellt als die Ukraine, die derzeit noch um den Eintritt in einem beschleunigten Verfahren bangt. Rumänien kann die gesamte Infrastruktur der EU nutzen und praktisch anbieten.

Das bedeutet: Das Land wie dann auch die Unternehmung Axios bzw. ihre Betriebe in Rumänien dürfen sehr einfach und unkompliziert exportieren. Dabei fallen Produkte wie Kichererbsen an, Ölfrüchte und auch Sojabohnen. Voraussetzung ist, hier schließt sich der Kreis, dass hinreichend viel Land überhaupt gefunden wird. Die SPAC sammelt(e) Geld ein – jetzt muss das Geld Verwendung finden.

Das große Problem lautet: Sie können das Wertpapier noch nicht handeln und damit auch nicht erwerben.

Dennoch werde ich das Unternehmen weiterhin für Sie beobachten. Sie finden dies in meinen Diensten, in denen es um nachhaltige Investments geht.

Alternative zu nachhaltigen Technik-Werten

Ich werde Ihnen keine Alternative vorschlagen wollen, mit der Sie direkt in die Landwirtschaft investieren können. Die Aktie wird eines Tages in meinen Depots landen, jedenfalls aller Voraussicht nach. Deshalb müssen Sie im Bereich der sinnvollen, nachhaltigen und technologisch orientierten Investments mit einer anderen Branche vorlieb nehmen.

Hier habe ich ebenfalls investiert: Die Wasserstoff-Branche. Derzeit sind die Kurse in einer sehr starken Verfassung. Die Gasimporte aus Russland haben die Politik in den vergangenen Wochen des Krieges in der Ukraine massiv gestört. Daher denken die Regierungen über Alternativen nach, die in den kommenden Jahren die Abhängigkeit von Russland reduzieren helfen sollen.

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Wasserstoff ist eine Chance. Die Problematik lautet allerdings auch jetzt noch, dass die Kapazitäten, die in dieser Branche überhaupt angeboten werden können, viel zu gering sind. Mit diesen Kapazitäten werden die Bedürfnisse in Deutschland über viele Jahre nicht gedeckt werden können.

Die Börsen allerdings feiern die Unternehmen bereits. Das Unternehmen, das ich ausgesucht und empfohlen habe, sitzt in den USA: Plug Power.

Plug Power: Stark

Die Unternehmen der Branche insgesamt haben in den vergangenen Tagen deutlich zugelegt. Plug Power hinkt sogar noch ein wenig hinterher. Dennoch liest sich die Bilanz der zurückliegenden vier Wochen ausgezeichnet.

Die Diskussion um die Energie und die Loslösung von Russland hat dazu geführt, dass Plug Power eine Aufschlag in Höhe von gut 21 % realisiert hat. Das ist enorm, nachdem die Branche an den Aktienmärkten in einen Abwärtstrend geraten war. Nun ist der Aufwärtstrend noch nicht ganz erreicht oder verstetigt, zeigt sich jedoch anhand der charttechnischen Situation überdeutlich.

Die Notierungen sind bei dem Aufwärtsmarsch über die Grenze von 20 Euro nach oben gezogen. Dies war eine bedeutende Hürde nach einer sehr viel schwächeren Phase in den vorhergehenden Wochen. Dann zog die Aktie ausgehend von dieser Hürde bei 20 Euro um 20 % aufwärts und kämpft jetzt darum, auch die nächste Marke in Höhe von 25 Euro recht schnell wieder zu erobern oder zu erreichen.

Dies wäre der Durchbruch in Richtung eines neuen Aufwärtstrends, der einen starken Impuls erfahren könnte. Charttechniker hatten die Marke von 25 Euro ohnehin als bedeutende Hürde ausgemacht. Diese gelte es zu überwinden, bevor ein deutlicher Aufwärtsmarsch beginnen kann. Bald könnte es so weit sein.

Plug Power, WKN: A1JA81, sehr starke Entwicklung durch die Energiefrage

Quelle: onvista.de, eigene Bearbeitung

Sie sehen, dass die Entwicklung noch nicht ganz vollendet sein kann. Noch stagnieren die Kurse zu sehr auf Höhe zwischen 20 und 24 Euro. Demnach sollte vor einem endgültigen Ausbruch nach oben die Marke von 25 Euro beachtet werden.

Dennoch sei daran erinnert, dass auch der gesamte Trend des Titels insgesamt sehr erfreulich ist. In der langjährigen Entwicklung hat die Aktie wahnsinnige Ergebnisse erzielt. In drei Jahren ging es für den Titel um 993 % nach oben. In fünf Jahren konnte die Aktie einen Aufschlag in Höhe von über 2.000 % für sich verbuchen.

Damit ist zuletzt eine Durstrecke überwunden worden, die zuvor viele Jahre lang an den Börsen bei Plug Power für Ernüchterung gesorgt hatte. Das Unternehmen ist anders als so viele andere neue Sternchen am Börsenhimmel der Hype-Titel auch in den 2000er-Jahren bereits an den Märkten gewesen.

Nun allerdings wendet sich das Blatt insgesamt. Immerhin hat Plug Power die Chance, wirtschaftlich tatsächlich tragfähig zu werden. Das Unternehmen sollte 2021 bei einem Umsatz von 502 Millionen Euro deutlich stärker sein als die Konkurrenz etwa von Nel Asa. Die Notierungen waren mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von über 25 noch recht hoch, dennoch zeigt sich eine erste wirtschaftliche Substanz. Die Marktkapitalisierung in Höhe von gut 13,50 Millionen Euro wird dann auch wirtschaftlich betrachtet zu Recht erreicht worden sein, wenn Plug Power auch Unternehmensgewinne erwirtschaftet.

Die Umsätze steigen, die internationale Präsenz auch – insofern ist die Chance auf einen solchen Impuls bereits deutlich stärker geworden. Kurz gesagt: Plug Power hat in den vergangenen Monaten einiges dafür getan, trotz relativ ernüchternder Ergebnisse zumindest den richtigen Weg einzuschlagen.

Zusammengefasst bedeutet dies aktuell, dass Plug Power auch wirtschaftlich langfristig die erreichte Bewertung an den Börsen wird bestätigen können. Die aktuelle Trendstimmung, die vor allem auf die Situation rund um den Krieg in der Ukraine zurückzuführen ist, kann sich demnach zumindest ungestört von wirtschaftlich ungünstigeren Nachrichten wieder fortsetzen.

Der Trend lässt sich an technischen Indikatoren ablesen und festmachen. Der GD200 ist bei etwa 25 Euro angesiedelt. Es fehlt nicht mehr viel, um auch diesen Indikator noch zu erreichen. Die 200-Tage-Linie gilt als zuverlässigster Indikator für einen weiteren möglichen Trendwechsel.

Die 100-Tage-Linie verläuft bei 26,50 Euro. Diese ist damit gleichfalls zumindest in Sicht- und Reichweite. Die Notierungen befinden sich also auch hiernach auf dem richtigen Weg. Zuletzt war es zumindest bereits gelungen, den GD38 bei 21,12 Euro zu überwinden. Dies deutet einen kurzfristigen Aufwärtstrend hin.

Deshalb gilt: die Aktie ist im Bereich der nachhaltigen, technikorientierten Unternehmen bereits gut aufgestellt. Da andere Werte derzeit teils nicht gehandelt werden, ist dies jedenfalls zumindest aus Trendsicht eine gute Alternative.

Autor

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