Wie wir angesprochen werden, hat Einfluss auf unsere Wahrnehmung von Unternehmen
In einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa stellte sich heraus, dass 37 Prozent der Befragten ein Unternehmen als unsympathisch empfinden, wenn es sie duzt. Auf der anderen Seite finden 21 Prozent diese lockere Ansprache angenehm und vor allem junge Menschen ziehen das “Du” vor – bei ihnen gaben 54 Prozent an, dass dies die Attraktivität eines Unternehmens für sie erhöht.
Es ist jedoch interessant zu beobachten, dass die Präferenz für eine bestimmte Anredeform stark vom Typ des Unternehmens oder der Institution abhängt. Im Bereich des Onlinehandels ist das “Du” für viele Kunden kein Problem – 31 Prozent finden es in Ordnung und sogar 28 Prozent empfinden es als besonders sympathisch. Bei Banken und Behörden hingegen bevorzugen die meisten Kunden ganz klar das “Sie”. Hier äußerten sogar rund 81 bis 84 Prozent den klaren Wunsch, als Kunde gesiezt zu werden.
Aber auch im medizinischen Bereich sowie bei Versicherungen schätzen viele das formelle Siezen: Bei Ärzten bevorzugen dies zum Beispiel 70 Prozent der Befragten. Beim stationären Einzelhandel ziehen etwa 57 Prozent ein respektvolles Siezen vor – wohingegen jeweils rund ein Fünftel keine Präferenz hat oder lieber geduzt wird.
Ein weiterer interessanter Aspekt dieser Studie betrifft die Generation der unter Dreißigjährigen: Von ihnen würden etwa zwei Drittel (63 %) eine Abschaffung jeglicher Unterscheidung zwischen Duzen und Siezen gutheißen – ganz wie im Englischen.
Die Umfrage basiert auf Interviews mit insgesamt 1.002 Personen am elften und zwölften Juli dieses Jahres.