Liebe Leser,
in dieser Woche ist zumindest aus einer bestimmten Warten die Aktie von Steinhoff der Gewinner schlechthin. Das Möbelunternehmen hat am Ende gar nicht so viel mehr Gewinne erzielt als etwa die Impfstofftitel. Der Konzern konnte ein Plus von 19 % für sich verbuchen. Dies ist jedoch mehr als zu erwarten war. Der Hintergrund ist eindeutig und zudem brisant genug, um weitere Chancen zu erwarten.
Steinhoff: Damit hätte niemand gerechnet
Es deutete sich eine kleine Wende im Streit mit Gläubigern an. Dies ist der große Hintergrund für den Möbelkonzern. Steinhoff konnte bis dato nicht garantieren, dass das Gerichtsverfahren im Januar zu seinen Gunsten ausgehen wird. Dort geht es gegen einen Gläubiger, der durchaus in der Lage sein wird, wirtschaftlich den Stecker zu ziehen.
Hintergrund ist der große Bilanzskandal, den Steinhoff vor Jahren bereits verursacht hatte. Der Skandal hat sowohl eine große wirtschaftliche Schuld Gläubigern gegenüber hinterlassen als auch bei anderen Klägern (wg. Anlageschäden) entsprechende Reaktionen ausgelöst. Wirtschaftlich scheint sich das Unternehmen selbst insgesamt wieder etwas erholt zu haben.
Dennoch: Die Kurse von Steinhoff sind seit Herbst nach und nach in den Süden gegangen. Dies ist zu erwarten, denn Steinhoff konnte nicht verhindern, dass ein Gläubiger mit seinem Prozess erst im Januar für endgültige Klarheit sorgen wird. Nun aber deutete das Unternehmen selbst neue Nachrichten zu diesem Fall an.
Die Erklärung war nicht eindeutig, lässt jedoch die Hoffnung, dass der Konzern in den kommenden Wochen durchaus vorzeitig das Thema ad acta legen kann. Sollte es dazu kommen, dann dürfte der Kurs wieder das Potenzial haben, bis zu 20 Cent zu steigen. Dieses Niveau hatte Steinhoff vor den problematischen Herbst-Nachrichten erreicht.
Insofern ist die vergangene Woche positiv. Das Plus von gut 19 % ist ein erstes Signal. Es setzte seit etwa Mittwoch ein, als die Kurse deutlich nach oben schossen. Nun wird es spannend. Wenn die neuen Nachrichten sich bestätigen sollten, dann kann es für Steinhoff vergleichsweise schnell deutlich nach oben gehen. Die Dynamik stimmt – und die Reaktion auf die neue Nachricht legt nahe, dass auch die Märkte eine entsprechende Stimmung bestätigt haben. Die Notierungen sind allerdings dennoch in Wartestellung. Der GD38, der GD 100 oder der GD200 als technische Indikatoren sind aktuell exakt erreicht. Die Aktie steht kurz vor einer entscheidenden Auseinandersetzung. Es sieht so aus, als sollte die Gerichtserklärung jetzt die entscheidende Rolle spielen. Technische Analysten sprechen eindeutig davon, dass momentan lediglich ein Seitwärtstrend – exakt – erreicht worden sei.
