Die Europäische Zentralbank (EZB) gibt bekannt, dass sie ihren Leitzins um weitere 0,25 Prozentpunkte erhöht. Nach dieser Ankündigung läuft der neuen Zinssatz ab sofort bei 4,5 Prozent. Es handelt sich hierbei bereits um die zehnte aufeinanderfolgende Erhöhung seit Beginn des aktuellen Zinserhöhungszyklus im Juli des letzten Jahres.

Zusätzlich dazu steigt auch der wichtige Einlagezinssatz an und liegt nunmehr bei 4,0 Prozent. Dieser Zins ist besonders relevant für die Banken, da sie ihn für ihre Einlagen bei der Zentralbank erhalten. Die Inflation geht weiterhin zurück – eine Entwicklung die zu lange zu hoch bleiben wird”, so ein Kommentar aus der Mitteilung des EZB-Rats.

Letztlich hat das Ziel einer zeitnahen Rückkehr zur mittelfristigen Inflationsrate von zwei Prozent hohe Priorität beim EZB-Rat. Als Mittel zur Verstärkung dieses Ziels fällt daher die Entscheidung zur Anhebung des Leitzinses.

Ausgehend von den gesamtwirtschaftlichen Projektionen für den Euro-Währungsraum im September erwartet man seitens der Notenbank eine durchschnittliche Inflation von rund 5,6 Prozent in 2023 und circa 3,2 Prozent in 2024. Im Jahr darauf soll sie dann voraussichtlich auf etwa zwei Prozente sinken.

Diese Prognosen zeigen sowohl eine Aufwärtskorrektur für 2023 und 2024 als auch eine Abwärtskorrektur für das Jahr 2025. Die Aufwärtskorrekturen resultieren hauptsächlich aus einem höheren Niveau der Energiepreise, während der grundlegende Preisdruck hoch bleibt, obwohl bei vielen Indikatoren bereits eine Abschwächung eingetreten ist.

Die vergangenen Zinserhöhungen zeigen nach Aussagen der Notenbank weiterhin starke Auswirkungen. Die Geldpolitik hat sich somit verschärft und drückt zunehmend die Nachfrage. Gleichzeitig sinken die Projektionen zum Wirtschaftswachstum, da man für den Euroraum nun nur noch ein Wachstum von etwa 0,7 Prozent in 2023 erwartet. In den darauffolgenden Jahren sollen es dann etwa ein Prozent beziehungsweise circa 1,5 Prozente sein.

Zusammengefasst deutet alles darauf hin, dass die EZB-Leitzinsen ein Niveau erreicht haben, das einen erheblichen Beitrag zur zeitnahen Rückkehr der Inflation auf den Zielwert leisten sollte – vorausgesetzt diese Entwicklung wird lange genug beibehalten.
Die beschlossene Zinserhöhung wird ab dem kommenden Montag (20. September) wirksam sein.