Liebe Leser,
die Energiewirtschaft in Deutschland wird zumindest teilweise einen aufnahmefähigeren Kreis an Kunden vorfinden. Die Menschen, die Gas beziehen, werden einen geringeren Mehrwertsteuersatz von 7 % statt 19 % zahlen müssen. Zudem soll es Gaspreis-, Strompreis- und vielleicht sogar Ölpreisdeckel geben. All dies hilft der Energiewirtschaft, da schlicht der Staat hier subventioniert. Dies hat an den Börsen noch keinen durchgehenden Anklang gefunden. Dennoch gewann Shell fast 2 % dazu, obwohl das Unternehmen erst vor wenigen Tagen eine Gewinnwarnung an den Markt brachte. Die Gewinne im Gasmarkt würden schrumpfen, teilte Shell mit und bezog sich auf die geringeren Margen gegenüber dem 2. Quartal. Die Aktie scheint wie andere Unternehmen der Branche dennoch gut zu laufen. Das Plus hat den Vortageverlust fast wieder wettmachen können.
Shell: Das sieht gut aus
Shell hat damit einen Kurs von etwa 26,70 Euro erreicht, der schon um annähernd 5 % höher ist als die Notierung vor Wochenfrist. Das Unternehmen ist mit einem KGV von 5 oder 5,5 recht günstig bewertet und schüttet eine Dividende in Höhe von etwas mehr als 3,5 % aus. Die Ölpreise werden nach dem Förderbeschluss der Organisation OPEC + wahrscheinlich klettern, womit sich für Öl-Unternehmen eine höhere Marge ergeben kann. Diesbezüglich sieht es für Shell ohnehin gut aus, denn die Gewinne sind trotz der Gas-Gewinnwarnung noch immer deutlich. Wahrscheinlich wird Shell Gewinne von 30 Milliarden Dollar oder mehr erreichen.
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Die Aktie selbst befindet sich im klaren Aufwärtstrend. Immerhin sind die Notierungen in den vergangenen drei Monaten um 11,3 % geklettert. In den zurückliegenden vier Wochen konnte noch ein Aufschlag von 0,7 % verbucht werden, was bedeutet, dass der Wert es sich im laufenden Trend auf einem hohen Plateau sozusagen gemütlich gemacht hat. Die Notierungen sind durch die jüngsten Gewinne wieder auf eine Marktkapitalisierung von über 200 Milliarden Dollar geklettert, was unter anderem auch bedeutet, dass Shell ein Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von vielleicht etwa 3 erreicht hat. Auch dies ist im Rahmen der normalen Bewertungen für das Unternehmen.
Letztlich ist der Titel dank der guten Rahmenbedingungen beim Ölpreis – und weniger wegen der konjunkturellen Situation – sehr gut aufgestellt. Die Aktie hat aus technischer Sicht mit den jüngsten Gewinnen sogar den mittelfristigen Aufwärtstrend erreicht. Der GD100 ist mit 2,5 % überwunden. Der RSL – Relative Stärke Index nach Levy – über 130 Tage ist mit einem Wert von 1,02 auch knapp im grünen Bereich. Insofern haben sich die Börsen trotz der Gewinnwarnung auf steigende Notierungen eingerichtet. Mittel- und langfristig ist Shell ohnehin stark aufgestellt, da das Unternehmen auch in regenerative Energien investiert und mit diesem Geschäftsfeld die eigene wirtschaftliche Grundlage absichern dürfte, heißt es.
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