Die jüngsten Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zeigen, dass der Einzelhandel in Deutschland im Mai einen nominalen Umsatzanstieg von 0,5% gegenüber dem Vormonat verzeichnet hat. Diese Zahl kann auf das stark gestiegene Preisniveau zurückgeführt werden, welches sich insbesondere bei Lebensmitteln bemerkbar macht.
Der Umsatz im Lebensmitteleinzelhandel sank im Mai 2023 zum Vormonat real um 1,4 Prozent und nominal um 1,3 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist ein realer Umsatzrückgang von 4,4 Prozent zu verzeichnen während der nominale Umsatz um stattliche 6,7 Prozent anstieg.
Diese Entwicklung lässt sich auf die hohen Nahrungsmittelpreise zurückführen – ein Problem, das bereits seit fast zwei Jahren besteht und den Lebensmitteleinzelhandel schwer belastet. Der Preisauftrieb für Lebensmittel zeigt zwar Anzeichen einer Abschwächung mit einem Zuwachs von nur noch 14,9% (im Vergleich zu +22,3% im März und +17,%2 im April), bleibt aber dennoch der stärkste Preistreiber unter den Güterbereichen.
Dieses Phänomen zeigt sich auch in anderen Einzelhandelsbranchen – so ist der reale Umsatz bei Nicht-Lebensmitteln zwar um bescheidene 0,5 % gestiegen; liegt jedoch immer noch weit unter dem Niveau vom Mai des vergangenen Jahres (-3.5%). Im Online- und Versandhandel kam es sogar zu einem Rückgang des realen Umsatzes gegenüber dem Vorjahresmonat um ganze -7%.
Zusammenfassend kann festgestellt werden: Obwohl die nominalen Verkaufszahlen steigen mögen – die Realität sieht anders aus: Bei genauerer Betrachtung zeichnet sich ein anderes Bild ab – nämlich eines sinkender reeller Einnahmen bedingt durch hohe Preissteigerungen.
Die aktuelle Lage stellt eine Herausforderung für alle Beteiligten dar und wirkt sich deutlich auf die gesamtwirtschaftliche Situation aus. Um eine Verbesserung herbeizuführen muss diese ernsthafte Problematik angegangen werden.