Liebe Leser,
vielleicht haben Sie in den vergangenen Tagen bereits gehört, dass und wie stark der Ölpreis gesunken ist. Dies wird sich auch am Gasmarkt niederschlagen. So ist Gazprom u.a. auch deshalb am Freitag weiter gesunken. Zudem macht die Firma Gazprom derzeit nicht den Eindruck, sich gegen den Druck aus Europa ohne Weiteres wehren zu können, wenn es um die Nordstream II Pipeline geht. Möglicherweist hat die Stimmung deshalb kräftig nachgelassen. Ist dies ein Problem?
Tendenziell stark
Das Unternehmen wird am Ende seine Pipeline wohl dennoch betreiben dürfen und Gas nach Europa liefern. Wer wollte hier im Kalten sitzen? Die sogenannte Zertifizierung für das Unternehmen bzw. die Pipeline ist jetzt aus wohl politischen Gründen bis in den April 2022 verschoben worden. Das ist zwar ein Hindernis, allerdings temporärer Natur.
Umso spannender und gewinnbringender ist es, das Unternehmen an den Börsen zu betrachten. Die Kurse sind aus Sicht der Chartanalysten noch immer im langfristigen Aufwärtstrend. Die Aktie konnte in den vergangenen drei Monaten einen Aufschlag in Höhe von 13 % verbuchen. In einem Jahr ging es um insgesamt 86 % nach oben.
Allerdings scheiterte der Titel zuletzt an der Barriere von 10 Euro. So stellt sich die Frage, ob der Titel derzeit noch nicht reif ist, die früheren Tops über 10 Euro wieder zu erobern. Diese Frage allerdings ist noch nicht relevant, insofern die Kurse zwar im Aufwärtstrend sind, aber aktuell noch keine Dynamik in Richtung von 10 Euro erkennen lassen.
Auf der anderen Seite ist und bleibt der Kurs nach unten bei 7 Euro relativ gut unterstützt. Die Notierungen sind damit bis auf weiteres in einem Aufwärtstrend.
Auch technische Analysten sind jetzt sensibilisiert. Negativ ist, dass der GD38 bei 8,61 Euro unterkreuzt worden ist. Die 100-Tage-Linie in Höhe von 7,96 Euro ist gleichfalls unterkreuzt worden. Auf der anderen Seite ist die 200-Tage-Linie in Höhe von 6,93 Euro noch immer ein positives Argument dafür, dass der Wert sich in einem Hausse-Modus befindet. Insofern wäre es aktuell übertrieben, von einem nahenden Abwärtstrendwechsel zu sprechen.
Entscheidend ist hier wie auch für die charttechnischen Analysten die Unterstützung in Höhe von 7 Euro. Verteidigt das Unternehmen diese Marke, gilt formal noch immer ein klarer Aufwärtstrend – zumindest langfristig. Aus dieser Perspektive kann sich auch jederzeit wieder ein Turnaround nach oben entwickeln. Hier allerdings sind die Grenzen nach oben wie beschrieben bei 10 Euro noch vergleichsweise massiv. Die Dynamik der Aktie hat zudem zu stark nachgelassen. Insofern ist zunächst einmal auch in den kommenden Tagen ein ruhiger Verlauf wahrscheinlicher.