Angesichts des wachsenden Drucks durch den Klimawandel hat der Sektor der Elektrofahrzeuge einen ordentlichen Aufschwung erfahren. In der Vergangenheit noch belächelt, ist der Sektor heute einer der Hoffnungsträger der Zukunft. Die Konkurrenz für den Branchenprimus Tesla wird immer größer. Etablierte Fahrzeughersteller wie die deutschen Autobauer erweitern ihre Produktpalette kontinuierlich um neue Modelle. Mit der wachsenden Nachfrage nach E-Fahrzeugen steigt logischerweise auch der Bedarf an den dafür notwendigen Komponenten.
So prognostizierte der CEO von Stellantis, Carlos Tavares, kürzlich eine Verknappung von Batterien und Rohstoffen. Und das könnte schon in wenigen Jahren eintreten. Schon jetzt sind die Lieferzeiten für Fahrzeuge enorm, und die anhaltende Verknappung von Halbleitern führt zu noch längeren Wartezeiten. Darüber hinaus soll dies nicht die letzte Krise sein, so dass der Stellantis-Chef fest mit einer Verknappung von Batterien und Rohstoffen im Zuge der Umstellung auf Elektrofahrzeuge rechnet.
Nio dreht auf!
Die Aktien des chinesischen Elektrofahrzeugherstellers Nio haben seit Anfang 2022 den Rückwärtsgang eingelegt. Die Nio-Aktie hat mehr als 60 Prozent ihres Wertes verloren und leidet unter Lieferkettenproblemen sowie großem Verkaufsdruck. Wir haben auch einen Rückgang der Auslieferungen aufgrund der Abriegelung Chinas gesehen, was sich auf die Umsatzzahlen auswirken wird, wenn das Unternehmen die Ergebnisse für das erste Quartal vorlegt.
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Die Nio-Aktie stand aufgrund der Befürchtungen um ein Delisting unter Druck, aber das Unternehmen verschwendete keine Zeit und sorgte für etwas Erleichterung. Es teilte mit, dass es die Aktien ab dem 20. Mai an der Singapore Exchange (SGX) notieren wird. Diese Aktien werden den American Depositary Shares (ADS) entsprechen. Berichten zufolge wird das Unternehmen bald das lang erwartete Massenmarktfahrzeug auf den Markt bringen. Die Produktion könnte 2024 beginnen. Die Expansionspläne von Nio sind vielversprechend.
Für das letzte Quartal hat das Unternehmen gemischte Ergebnisse vorgelegt. Es übertraf die Schätzungen, verfehlte aber die Umsatzprognose. Dennoch waren die Ergebnisse besser als erwartet. Zudem hat das Unternehmen auch 500 Auslieferungen in Norwegen erreicht, was ein großer Meilenstein ist. Die Nio-Aktie hat für viele Experten ein solides Potenzial, sich in den kommenden Monaten zu verdoppeln.
Lucid Motors expandiert munter weiter
Der US-Hersteller Lucid Motors hat sich heute in den Fokus der Öffentlichkeit gespielt. Die Nachricht, dass das Unternehmen Pläne für eine Produktionsstätte in Saudi-Arabien angekündigt hat, wurde mit großer Begeisterung aufgenommen. Die Aktie ist in letzter Zeit ebenfalls unter Druck geraten. Seit Jahresbeginn hat die Aktie des Elektrofahrzeugherstellers rund 50 Prozent ihrer Marktkapitalisierung eingebüßt. Die Aktien von Lucid Motors sind heute bis jetzt um etwa 12 Prozent gestiegen.
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Bei Fertigstellung wird das neue Werk von Lucid in der Lage sein, 155.000 Fahrzeuge pro Jahr zu produzieren. Darüber hinaus wird das Werk zunächst nur den saudi-arabischen Markt beliefern. Lucid erwartet in den nächsten 15 Jahren bis zu 3,4 Mrd. Dollar an Finanzierungen und Anreizen aus Saudi-Arabien. Das Unternehmen pflegt enge Beziehungen zu Saudi-Arabien, da der Public Investment Fund (PIF) des Landes einen Anteil von 60 Prozent an dem Unternehmen hält.
Das Lucid-Werk in Arizona wird über eine Produktionskapazität von 350.000 E-Fahrzeugen pro Jahr verfügen. Zusammen mit der saudi-arabischen Anlage rechnet das Unternehmen nun damit, bis 2025 eine Kapazität von 500.000 Fahrzeugen pro Jahr zu erreichen – und liegt damit fünf Jahre vor seiner früheren Schätzung von 500.000 Fahrzeugen bis 2030.
BYD sichert sich begehrte Ware
Ein weiterer Konkurrent hat sich Lithiumlieferungen im Wert von 593 Millionen Dollar von einem lokalen Hersteller gesichert! Der chinesische Automobilhersteller BYD hat sich nach seiner strategischen Investition in Shenzhen Chengxin seinen ersten Lithiumliefervertrag gesichert. Dies garantiert dem Unternehmen eine stabilere Versorgung mit dem Rohmaterial. In einer Zeit, in der die Rohstoffpreise weiter steigen, ist die Sicherung der Versorgung für einen E-Fahrzeughersteller von entscheidender Bedeutung.
Für geschätzte 593 Mio. Dollar wird BYD bis 2022 Lithiumprodukte von dem lokalen Lithiumhersteller Shenzhen Chengxin Lithium Group kaufen und in Auftrag geben. Bislang hat BYD sein Lithium hauptsächlich von anderen Unternehmen zu Marktpreisen gekauft, ohne eine langfristige, stabile Lieferkooperation mit vorgelagerten Lithiumproduzenten einzugehen.
BYD ist bereits Chinas größtes EV-Unternehmen, und die Sicherung der Lithiumversorgung ist entscheidend für sein weiteres Wachstum. Das Unternehmen verkaufte im April 106.042 E-Fahrzeuge, 1 Prozent mehr als im März und 313 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Und das in einer Zeit, in der die Verkäufe anderer Automobilhersteller allgemein zurückgingen. Darüber hinaus hat BYD im März die Produktion und den Verkauf von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor eingestellt.
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