Liebe Leser,

wenn die Daten der jüngeren Vergangenheit nicht täuschen, kann uns allen eine böse Überraschung an den Märkten drohen. Der herausragend gute Lauf an den Börsen scheint vorbei. Es mehren sich die Sorgen. Dennoch gilt: Wer sich die Daten längerfristig ansieht, kann sich zurücklehnen. Vielleicht ergeben sich aktuell sogar die günstigeren Einstiegsmöglichkeiten.

Dennoch müssen wir uns selbstverständlich mit der jüngeren Realität beschäftigen.

Die fallenden Kurse

Sie haben es erlebt, dass die Kurse in den vergangenen Wochen gefallen sind. Die Notierungen im TecDax etwa sind zuletzt auf weniger als 3.650 Punkte gerutscht. Die Statistiken dazu sehen bedenklich aus. Damit Sie die Situation richtig einordnen können, sollten Sie dazu dann den Vergleich weiter unten sehen. Langfristig ist alles im Lot.

Stillstand

Zunächst schicke ich voraus, dass es auch über einige Wochen hinaus bereits bedenklichere Daten gibt. So kam es zum Stillstand im TecDax. In den vergangenen drei Monaten gewann der Index gerade einmal 3 % dazu. Nur 18 von 30 Aktien sind im Kurs gestiegen. Das zeigt, dass die langfristige Hausse zunächst einmal unterbrochen ist.

Die Daten im TecDax zunächst in der Übersicht.

• In einer Woche gab der Index -6 % nach
• In zwei Wochen ging es um fast 6 % abwärts
• In einem Monat verlor der Index schon 7 %
• In drei Monaten ging es wie beschrieben nur knapp aufwärts
• In sechs Monaten konnte der Index 6,7 % gewinnen
• Seit Jahresanfang aber gewann der Index immerhin 14,3 %.

Sehen wir uns dafür die Entwicklung bei den einzelnen Unternehmen an, die ich für relevant halte – nach wie vor.

Zunächst, nachdem wir hier den Kursrutsch beleuchten, einige Extreme. Dies sind Aktien, die erst vor kurzer Zeit ein Highlight schafften wie ein Allzeithoch, dann allerdings deutlich nachgaben. Diese Unternehmen nenne ich Ihnen nicht, um davor zu warnen, sondern umgekehrt deren schlechte Entwicklung in kürzester Zeit auf das Erreichen eines absoluten Tops zurückzuführen. Es ist also nicht so dramatisch, wie es aussieht.

Die größeren Verluste nach Tops

Sie sehen hier einige echte Abschläge, die frappierend sind. In den vergangenen Wochen erst hat Eckert & Ziegler ein tolles Allzeithoch geschafft. Mit dem Verlust von mehr als 21 % scheint der Wert in einem starken Abwärtstrend zu sein.

Carl Zeiss Meditec ist innerhalb von etwas mehr als einer Woche ausgehend von seinem Allzeithoch bei 201 Euro um 18,6 % abgestürzt. Auch das ist ein Alarmzeichen.

Der Wert von Sartorius (die Vorzugsaktie), die ich auch im Depot meines Dienstes habe, ist leider gleichfalls massiv abgestürzt und verlor -13,5 %. Dies folgte innerhalb von etwa 10 Tagen.

Ähnlich sieht es bei Bechlte aus, die allerdings nur um -11,4 % nachgaben.

Diese Aktie sind wegen der kurzfristigen Entwicklung nun mit Vorsicht zu genießen. Sie sollten sie allenfalls „halten“, wenn Sie solche Werte im Depot haben.

Abstand vom 10-Jahres-Top

Doch auch das 10-Jahres-Hoch ist wichtig als Vergleichspunkt für Aktien. Bezogen darauf ist es für Aixtron erheblich nach unten. Das Unternehmen hat nach seinem unglaublichen 10-Jahres-Hoch vom 30. August gleich -18,5 % abgegeben. Die Notierungen sind allerdings noch immer im formalen Aufwärtstrend. Panik oder Hektik wären in dieser Frage für Investoren dieses Unternehmens fehl am Platz.

Auch Evotec zeigt sich sehr schwach. Die Aktie konnte noch am 23. September mit45,25 Euro ein neues 10-Jahres-Hoch feiern. Jetzt ging es um -11 % abwärts – innerhalb weniger Tage. Bei all diesen Werten ist die Höhe des Abschlags überraschend und zeigt, dass zwei Faktoren wirken:

• Zum einen gibt es schlechte Vorgaben aus den USA von der Nasdaq. Die Technologie-Werte stehen aktuell stark unter Druck.
• Zum anderen ist die Stimmung ohnehin aktuell schwach. Es gibt zahlreiche Gewinnmitnahme, wie auch bei den jüngsten Schwankungen im Impfstoff-Sektor-Sektor gezeigt hat. Es sieht nicht so aus, als würden die Notierungen dort getrieben von den wirtschaftlichen Aussichten. Vielmehr ist der Druck vergleichsweise unspezifisch.

Zur Situation in den USA

In den USA zeigt sich aktuell eine ähnliche Schwäche, die nur bei einzelnen Unternehmen nicht so massiv ist wie für die Aktien aus dem TecDax. Der Nasdaq 100 hat innerhalb von einer Woche einen Abschlag in Höhe von -3,5 % hinnehmen müssen. In einem Monat ging es für den Technologie-Index immerhin um satte -5,3 % nach unten. Dennoch zeigen sich auch hier am Ende positive Signale. Diese Signale erwähne ich etwas weiter unten.

Die Notierungen sind aktuell für einige Highlight-Unternehmen gleichfalls recht ernüchternd. Die Rückschläge sehen Sie in der folgenden Auswertung. Diese bezieht sich auf die Allzeithochs seit Anfang August. Dabei sind die Daten so angeordnet, dass Sie die höchsten Abschläge oben sehen.

Die Tops und Abschläge aus dem Nasdaq 100 seit Anfang August

Die Daten zeigen, dass es teils ordentlich zur Sache ging. Moderna hat bezogen auf die Allzeithoch-Werte vom 9. August bereits einen Abschlag in Höhe von über 27 % hinnehmen müssen. Dazu gibt es auch bei den Großen einige Rückschläge, die erstaunlich sind.

Die Aktie von Adobe etwa musste seit dem ATH vom 6. September bereits ein Minus von mehr als -13 % hinnehmen. Die Aktie von Facebook hat seit Anfang September, dem jüngsten Allzeithoch, einen Abschlag von -8,4 % kassiert.

Auch eBay stellt sich vergleichsweise schwach dar. Immerhin gab der Wert um satte 8,5 % nach, seitdem die Aktie am 31. August das nächste Allzeithoch für sich verbuchen konnte. Auf der anderen Seite jedoch sind die Notierungen immerhin vergleichsweise stark. Wenn es zu einer Gewinnmitnahme in Höhe von bis zu gut 10 % seit einem Allzeithoch kommt, sehe ich darin noch keinen Grund für eine überhastete Verkaufsaktivität. Im Gegenteil: Die Chancen daraus steigen eher noch, weil die Aktien damit ein höheres Potenzial bieten.

Aus dieser Trendbetrachtung heraus ergeben sich wiederum interessante Chancen, die zu nutzen sind. Auch Werte, die ihr Allzeithoch nicht ganz verteidigen konnten, sind demnach unverändert ein möglicher Kauf.

Die beste Nachricht: Die Zyklik

Denn es war zu erwarten, dass Aktien im September nachgeben. Der September ist der schwächste Monat und damit waren die Notierungen sogar sehr typisch unter Druck. Der Oktober leitet die Phase der stärksten Monate ein, die gerade im Nebenwerte-Segment durchaus bis Ende März oder sogar in den April hinein anhalten kann.

Das ist die gute Nachricht.

Deshalb ein Spezial-Service für Sie: Aufgelistet sind nun die Unternehmen, die bezogen auf das Allzeithoch noch nicht allzu viel verloren haben – und stark im Trend sind. Dabei habe ich meine Favoritenliste aus dem TecDax und aus dem Nasdaq 100 gemischt.

Die neue Top-Liste aus Trend-Aktien – meine Mischung aus TecDax und Nasdaq 100