Liebe Leser,
die Corona-Phase wird sich nach den ersten Eindrücken in den kommenden Wochen, eher noch Monaten fortsetzen. Daher sollten wir alle uns jetzt die Frage stellen, ob sich auch an den Aktienmärkten etwas ändern wird. Die Kurse werden kurzfristig jedenfalls sicherlich von den Ereignissen geprägt. Wie lange hält dieser Umstand an?
Zunächst: Dividendenstarke Aktien überstehen an sich jede Krise. Das beste Beispiel dafür ist der „S&P 500“, der breiteste von den bedeutenden Indizes der Welt. Dieser Index ist hier bis 2011 langfristig analysiert worden – über die verschiedensten Krisen hinweg (seit dem 19. Jahrhundert). Sie sehen: Die durchschnittliche Dividendenrendite beläuft sich auf mehr als 4 % p.a.
Dividenden im S&P 500 – langfristig immer stark
Quelle: www.boerse.de
Die Dividendenrendite hat sich in den vergangenen Jahren nicht verändert bzw. stieg wieder an. Pro Jahr erhielten Sie etwa 3 %. Es gibt keinen Grund daran zu zweifeln, dass die Dividendenrendite auch künftig bei etwa 3 % p.a. liegen wird.
Analog dazu ist auch der S&P-Kursverlauf über viele Jahre zu sehen…
S&P 500 – Der dividendenstarke Index funktioniert auch kurstechnisch über viele Jahre…
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Deshalb: Es gibt keinen Zweifel daran, dass der S&P 500 in den vergangenen Jahrzehnten in jeder Krise funktionierte (unabhängig von einzelnen schwachen Jahren) und auch Dividenden ausschüttete. Dividenden sind im Gegenteil die Sicherheit dafür, dass der Index bzw. die zugrunde liegenden Aktien hinreichend stark sind.
Deshalb ist es langfristig am sinnvollsten, Dividenden-Aktien im Depot aufzunehmen – unabhängig davon, dass wir nicht wissen können, ob noch einige Dividenden gekürzt werden. Auch künftig werden Sie mit solchen Aktien Überrenditen einfahren können…
Der Beleg: Überrenditen mit dividendenstarken Aktien
Langfristig sind diese Aktien besser….
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Sie sehen hier, dass die Dividendenaktien langfristig weltweit – hier über den „MSCI-All-Countries-Index – nicht nur die höheren Dividenden bringen, sondern auch eine stärkere Kursrenidte. Die 20 % Dividendenstars sind deutlich besser gelaufen als die 20 % Dividendenmuffel.
Dividenden steigen in der Regel… in allen Indizes
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Der Chart zeigt zudem, dass die großen Indizes über einen Zeitraum von mehr als 15 Jahren ihre Dividenden tendenziell erhöht haben.
Ein Trost für das aktuelle Jahr ist der Umstand, dass trotz der Wirtschaftsflaute überhaupt noch Dividenden ausgezahlt werden. Der S&P 500 ist in den Erwartungen der Analysten vergleichsweise noch recht stark. Die Dividenden werden demnach nur um etwa 5 % sinken (nicht 5 Prozentpunkte). Ein Abschlag von 10 % wäre gleichfalls akzeptabel.
Kassieren Sie im S&P 500 etwa 3 % p.a. oder mit einzelnen Aktien beispielsweise 4 %, liegen Sie mit Dividendenrenditen von mehr als 2 % deutlich über allen sicheren Einnahmequellen, die Sparbücher oder Geldkonten überhaupt anbieten können.
Die Erwartungen zum Corona-Jahr für verschiedene Indizes:
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Sie müssen also damit rechnen, dass die Dividenden überall sinken werden. Dennoch gilt weiterhin, dass die Aktien mit hohen Dividenden attraktiver sein werden als die Aktien mit niedrigeren Dividenden bzw. fehlenden Dividenden.
Technologie-Aktien aus dem Nebenwerte-Segment sind in den vergangenen Wochen zeitweise bereits massiv unter Druck geraten. Diese Entwicklung wird sich wieder fortsetzen, wenn deutlich wird, dass die Konjunktur einbricht. Das bedeutet, der relative Vorsprung der Dividendenwerte wird sich sogar ausbauen.
Im kommenden Jahr dann sollten die Dividenden für die Unternehmen wieder etwas stabiler sein. Ausgezahlt werden diese indes dann erst im Jahr 2022.
Generell aber gilt: Sie müssen jetzt mit sinkenden Dividenden rechnen. Eine Katastrophe wird dies jedoch nicht. Die Aktien, die hinreichend Substanz aufweisen, um Dividenden auszahlen zu können, werden auch in der Kursentwicklung mit hoher Wahrscheinlichkeit stärker sein und bleiben als sonstige Unternehmenswerte.
Favoriten
Favoriten bleiben die Aktien, die seit vielen Jahrzehnten ausschütten und zum großen Teil erhöhen:
- Procter & Gamble
- Coca-Cola
- 3M
- Hormel Foods
- Johnson & Johnson
Dies sind nur einige Beispiele für Unternehmen, deren Kurse zudem auch in der Corona-Krise vergleichsweise stabil bleiben werden.