Liebe Leser,
die Energiemärkte an den deutschen Börsen drehen fast durch – die Börsen belohnen praktisch jede Aussage in Medien mit eminenten Ab- und Zuschlägen. Auch am Mittwoch wurde es regelrecht rasant. Die Aktie von RWE hat mehr als 8 % gewonnen, die Aktie von Nel Asa hat mehr als 4 % verloren. Die Bewegungen sind wirtschaftlich nicht mehr zu erklären. Dabei hat die Aktie des einen Unternehmens wie des anderen Unternehmens eigentlich keine weiteren Nachrichten mehr verarbeiten müssen.
Nel Asa: Der Gaspreis…
Bei Nel Asa wirkt preisdämpfend, dass die Börsen offenbar Angst haben, der Gaspreis könnte noch weiter kollabieren. Genau dies würde die Alternativen Energiequellen, also die Regenerativen, in die Bredouille bringen.
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Diese profitieren derzeit wegen der guten Stimmung rund um neue Energiequellen, die zumindest in der westeuropäischen Welt davor schützen sollen, dass es einen Blackout gibt. Einen solchen Blackout könnten Wasserstoff-Unternehmen wie Nel Asa oder Plug Power derzeit nicht im Ansatz verhindern, dennoch sind die Notierungen als Krisenantwort in den vergangenen Wochen tendenziell recht stark gewesen.
Ein sinkender Gaspreis hingegen führt dazu, dass die Sorgen vor einem Blackout schwinden. Gleichzeitig wird die EZB, die Europäische Zentralbank, morgen die Zinsen erhöhen. Dies wiederum kann für Wachstumsunternehmen wie Nel Asa und Co. zum Problemfall werden, weil die künftigen Zahlungsströme wiederum rechnerisch herabbewertet werden.
Mit diesem Gepäck im Rücken haben die Aktienmärkte derzeit einfach spekuliert.
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Öl-Unternehmen wie Shell oder Chevron zeigen sich bei leichten Verlusten dennoch als relativ robust. Diese Unternehmen können etwas sinkende Ölpreise vergleichsweise gut verkraften, da sie mit hohen Umsätzen in diesem Jahr bei sehr guten Margen glänzen. Auch die anstehenden Zinserhöhungen werden diese Unternehmen nicht in Schwierigkeiten bringen. Demzufolge können auch die Aktienkurse den Aufwärtstrend halten.
Demgegenüber rotieren die Märkte bei Windenergie-Unternehmen, deren Gewinne abgeschöpft werden sollen, sowie bei den Wasserstoff-Unternehmen. Die Zins-Entscheidung durch die EZB wird hier Maßstäbe setzen. Aktuell sieht es so aus, als würden Nel Asa und Plug Power unterschiedlich bewertet.
Die Norweger von Nel Asa haben ihren Firmensitz in der Euro-Zone und werden wegen der anstehenden EZB-Entscheidung deutlich härter angegangen. Der Titel hat nun einen entscheidenden Punkt erreicht: Die Aktie könnte aus Sicht der Trend-Analysten der technischen Analyse in den Abwärtstrend übergehen. Der GD200 ist noch etwa 6 % entfernt, die überbrückt werden müssten, der GD100 ungefähr 4 %. Nel Asa ist anders als Plug Power im Abwärtstrend angekommen – die Zinsen am Donnerstag können eine weitere entscheidende Rolle spielen. In 24 h kann der Wasserstoff-Bereich kräftig durchgeschüttelt werden – oder bei leichten Zinserhöhungen wiederum eine Unterstützung erfahren.
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