Die Super-Kombi: Öl und Dividenden

Liebe Leser,

vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass Warren Buffett wieder nachlegt. Der wohl erfolgreichste Investor der Geschichte hat Chevron gekauft und 4 Mrd. Dollar oder etwas mehr ausgegeben (den Kaufpreis werden Sie aus den Medien nicht exakt erfahren können, da er nicht einfach an der Börse kauft). Er glaubt – offenbar – an Öl, wenn die Konjunktur sich wieder stabilisiert. Und er glaubt an die hohen Dividenden der Werte.

Dies ist ein schöner Hinweis auf eine attraktive Branche, den Sie gegebenenfalls ebenso nutzen können. Es gibt starke Öl-Aktien, die eine hohe Dividende ausschütten.

Die Öl-Dividenden-Kombination

In der Regel verdienen Ölwerte sehr gut. Das Geschäft ist vergleichsweise stabil, die Gewinne sprudeln sozusagen im Wortsinn. Investoren werden schon seit vielen Jahren an diesem Schatz beteiligt. Sie können sich gleichfalls beteiligen lassen.

Vorteil von Öl

Öl oder Erdöl findet sich nicht nur als Antriebsenergie für Fortbewegungsmittel – dann allerdings wäre die Gewinnentwicklung über viele Jahre stets deutlich zu schwankend. Vielmehr findet sich Öl in zahlreiche Produkten des Alltags, die auch in den kommenden Jahren noch vertrieben werden.

Grillanzünder für den Sommer, Bettdecken für den Winter, Kleidung für den Herbst (Regenjacken), Kerzen für die Feiertage, Kaugummi für die nervöseren Menschen unter uns – und so fort.

Öl ist in unserem gesamten Alltag nicht mehr wegzudenken. Diesen Vorteil können Sie sich zunutze machen.

Sehen wir uns einige der Unternehmen an, die sich in den kommenden Jahren wieder als Dividendenkönige zeigen werden.

1. Royal Dutch Shell

Royal Dutch Shell zählt zu den Klassikern der Branche. Im vergangenen Jahr wurde die Dividende gestrichen – eine Sensation, wenn auch eine traurige. Dies war mit den coronabedingt schlechten Aussichten begründet worden. Wir alle wussten nicht, wie lange die Flaute an den Weltmärkten durch Schließungen anhalten würde.

Es ist nur zu verständlich, dass und wenn die Öl-Unternehmen bei gleichzeitig extremen Preisproblemen am Ölmarkt plötzlich zurückhaltend zeigten. Auch Royal Dutch Shell zählte zu den Konzernen, die sich hier schwach zeigten.

Dies dürfte eine Ausnahme sein. Das Unternehmen wird 2021 erneut eine Dividende auszahlen, steht aktuell zu vermuten.

Royal Dutch Shell, A, WKN: A0D94M

Quelle: www.onvista.de, eigene Bearbeitung

Die Aktie ist in den vergangenen Tagen ohnehin wieder ein Schwung gekommen. Der Wert hat immerhin in den zurückliegenden drei Monaten etwa 20 % gewonnen. Dies ist nach einer längeren Krise in der Branche wieder eine gute Nachricht.

Bankanalysten sind zufrieden

Auch die Bankanalysten zeigen sich aktuell wieder deutlich zufriedener. Immerhin konnte der Wert etwa 90 % der Analysten davon überzeugen, dass ein „Kauf“ die richtige Empfehlung ist. Dies wiederum hat dazu geführt, die Stimmung auch in den Stellungnahmen sowie in den sozialen Foren deutlich besser geworden ist.

Aus rein technischer Sicht sind die Kurse nun wieder im Aufwärtstrend. Dafür sprechen einige der bekannten Kennzahlen.

  • Das Momentum ist zumindest kurzfristig wieder positiv. Dies ist ein Indikator, der die Kursdynamik abbildet Aktuell hat die Aktie bezogen auf diesen Indikator einen Vorsprung von gut 7 % auf einen Trendwechsel. Langfristig betrachtet ist das Momentum allerdings noch negativ. Insofern ist das Geschehen hiernach neutral.
  • Die relative Stärke allerdings ist sowohl kurz- wie auch langfristig positiv. Dieser Indikator zeigt, dass die Aktie sich im klaren Erholungsmodus befindet. Im Vergleich zu den Tiefs vor fast einem Jahr ging es immerhin auch schon um gut 50 % nach oben. Die positive Ausprägung des Relative-Stärke-Index ist ein Ausdruck dieser Robustheit. Der Vorsprung auf einen Trendwechsel liegt bei etwa 10 % bis – je nach Zeitraum – 15 %.
  • Die sogenannten gleitenden Durchschnittskurse sind für Royal Dutch Shell aktuell besonders wertvoll. Denn der Kurs der Aktie verläuft sowohl über der entsprechenden Durchschnittslinie in den vergangenen 38 Tagen, in den vergangenen 100 Tagen sowie in den zurückliegenden 200 Tagen. Immer, wenn ein Kurs über diesem Indikator verläuft, deuten technische Analysten dies als Aufwärtstrend. Dies wiederum lässt vermuten, die Kurse könnten weiter steigen. Der Trend kann auf diese Weise seinen eigenen Trend befeuern. Denn mittlerweile findet ein ordentlicher Anteil von mehr als 30 % rein durch Computerhandel statt, heißt es. Die Algorithmen orientieren sich naturgemäß kaum an kleineren tagesaktuellen Nachrichten, sondern an Kursen und deren Einordnung – hier also auch an der technischen Analyse. Deshalb ist dieser Aufwärtstrend beeindruckend und wichtig.

Unter dem Strich also sind die technischen Kennzahlen stark und zeigen, dass der Kurs steigen kann.

Wirtschaftlich stärker

Nun stellt sich allerdings gerade bei Dividendenwerten die Frage, wie stark das Unternehmen in den kommenden Jahren sein wird. Die Ergebnisse werden 2021 nach den vorliegenden Schätzungen wieder positiv sein, nachdem Royal Dutch Shell noch 2020 Geld verloren hat. Die Gewinne pro Aktie – bezogen auf den Euro-Kurs – sollten zwischen 0,90 und 1,00 Euro liegen.

Bei einer Ausschüttungsquote von 50 % wiederum können Sie mit einer Dividende von gut 50 Cent rechnen. Dies ist bei einem günstigen Einstieg gleichbedeutend mit einer Dividendenrendite in Höhe von zwischen 3,5 % und 4 %. In heutigen Zeiten ist dies ein starker Einstieg.

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) wiederum wird sich bei ungefähr 16 bis 18 einpendeln und schon im kommenden Jahr – bezogen auf den aktuellen Kurs -auf 10 bis 12 reduzieren. Dies wird weiter steigende wirtschaftlich positive Einschätzungen nach sich ziehen.

Weitere starke Unternehmen

Zudem wird auch die genannt Buffett-Aktie Chevron lukrativ sein. Der große Konzern hat die WKN 852552. Damit der Wert lukrativ ist, erwartet der Star-Investor eine hohe Dividendenrendite. Hier kann es in diesem Jahr eine Ausschüttung von etwa 5,5 % geben, so die durchschnittliche Erwartung von Analysten.

Damit schüttet Chevron relativ betrachtet sogar mehr aus als Royal Dutch Shell. Der Konzern ist allerdings bezogen auf die Gewinnentwicklung mit einem KGV von aktuell 27 etwas teurer als Royal Dutch Shell.

Dies sollten Sie bei einer Investition und der Orientierung an der möglichen Kurschance bedenken – dennoch ist und bleibt auch Chevron attraktiv. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) liegt bei 1,2. Dies ist gering genug, um als besonders sicher zu gelten.

Plötzlich mutiert auch Exxon wieder zu einem Liebling der Branche. Die Aktie hat die WKN 852549. Die Dividendenrendite ist hier noch attraktiver als bei Chevron. Immerhin sind in diesem Jahr etwa 6,7 % möglich. Dies wiederum beinhaltet allerdings auch den Umstand, dass die Aktie ähnlich wie Chevron mit einem KGV von 25 teurer ist als Royal Dutch Shell.

Dennoch: Letztlich sind alle drei Unternehmen interessant – und können Ihnen im Durchschnitt etwas mehr als 5 % Dividendenrendite bescheren.

Mit freundlichen Grüßen,

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