Liebe Leser,
auch in diesen Tagen bleiben die Märkte turbulent. Dies lag an den Inflationsdaten, die sowohl in den USA wie auch in der Euro-Zone bekannt geworden sind – und an der Angst vor Zinserhöhungen. Bei steigenden Zinsen wird die Aktienrallye beendet sein, befürchten Analysten teils. Dies ist zwar mit hoher Sicherheit falsch, dennoch sollten Sie sich mit der Situation befassen.
Wenn Sie allerdings in Dividendenaktien investieren, finden Sie auch aktuell noch herausragende Chancen für die kommenden Wochen. Es hat sich nichts geändert.
Steigende Zinsen?
Die Inflationsraten jedenfalls legen nahe, dass die Zinsen steigen. Dies ist unwahrscheinlich, da die Zentralbanken selbst auf die niedrigen Zinsen setzen. Sie kaufen unentwegt Anleihen von Unternehmen und vor allem von den Staaten auf. Diese Anleihen ließen sich wegen der niedrigen Verzinsung nicht verkaufen, jedenfalls bei weitem nicht so gut wie an die Zentralbanken.
Die Zinsen mögen zwar minimal steigen, aber nicht entscheidend. Das bedeutet für Sie:
- Das Geld wird weiterhin in einer rekordverdächtigen Geschwindigkeit vermehrt. Die Geldmenge M3 in der Euro-Zone etwa ist zuletzt um 10 % auf Jahressicht gestiegen. Die Produktionsmenge hält auf keinen Fall Schritt. Dies wiederum hilft Ihnen, wenn Sie in Aktien investieren: Das Geld fließt in die Märkte.
- Der zweite Punkt: Die Unternehmen werden immer wieder Geld benötigen, um zu investieren. Dies wiederum wäre schwieriger, blieben die Zinsen hoch. Deshalb sind recht niedrige Zinsen ein gutes Zeichen für diese Unternehmen wie auch für Sie als Aktionär.
Gute Vorzeichen, starke Dividenden
Die Frage bleibt letztlich, wie gut die Aktien aus verschiedenen Anlagesegmenten performen. Value oder Growth ist die stets offene Frage. Aktuell ist davon auszugehen, dass die Growth-Werte wegen der unsicheren Zinssituation sogar größere Schwierigkeiten haben als typische Value-Unternehmen.
Auch dies begünstigt Ihre Strategie mit hoher Sicherheit.
Deshalb widmen Sie sich einfach Dividendenstars. Dies sind Unternehmen, die entweder über eine hohe Dividendenrendite verfügen oder aber sehr zuverlässig in ihren Ausschüttungen sind.
Ein Unternehmen, das sofort auffällt, ist die „Northwest Natural Gas“ mit der ISIN: US667675N1054. Das Unternehmen erhöht seine Dividenden seit 65 Jahren. Die aktuelle Dividendenrendite liegt bei immerhin 3,6 %.
Der große Nachteil: Die Ausschüttung frisst die gesamte FCF-Geldmenge, also den Free Cash Flow. Das, was das Unternehmen an Zahlungsmitteln eigentlich „frei“ hätte, schüttet es an Sie als Aktonär aus. Das ist wenig erfreulich.
Dementsprechend sehen Sie sich einen zweiten sehr spektakulären Fall an.
Altria, ISIN: US02209S1033
Das Unternehmen steigert seine Dividenden seit nunmehr 51 Jahren Jahr für Jahr. Die Dividendenrendite beläuft sich auf 6,8 %. Dabei werden 78,4 % des FCF, des Free Cash Flow ausgeschüttet. Damit ist die Ausschüttung aus den laufenden Umsätzen heraus zumindest bezogen auf die Höhe der Zahlungsmittel finanziert.
Erst am 20. Mai hat die Hauptversammlung stattgefunden. Die Daten und Wertungen sind also frisch.
Altria mit Ergebnissen
Quelle: https://s25.q4cdn.com/409251670/files/doc_events/2021/Press-Release.pdf
Sie sehen die Zahlen der Präsentation für das abgelaufene Jahr. Dabei sind die Nettoerträge mit 4,454 Mrd. Dollar beziffert worden bzw. unter Berücksichtigung von Spezialeffekten auf 8,104 Mrd. Dollar.
Das operative Geschäft ist gegenüber den vergangenen Jahren sogar stärker geworden – im Corona-Jahr.
Quelle: https://s25.q4cdn.com/409251670/files/doc_financials/2020/ar/Altria-2020-Annual-Report.pdf
Die Verbesserung der Ergebnisse zeigt sich auch hier beim Vergleich der adjustierten Ergebnisse über die vergangenen Jahre.
Quelle: https://s25.q4cdn.com/409251670/files/doc_financials/2020/ar/Altria-2020-Annual-Report.pdf
Es ist relativ naheliegend, dass die Entwicklung sich auch in den technischen Daten und an den Börsen niederschlägt. Neben der hohen Dividendenrendite gibt es demnach überzeugende Gründe dafür, sich dieser Aktie zu nähern:
- Die Aktie ist seit Jahresbeginn um mehr als 21,5 % geklettert.
- Auf Jahresbasis ging es um insgesamt 20 % aufwärts.
- Die Krise der davor liegenden Aktienjahre ist damit weitgehend gemeistert. Schließlich konnte Altria nun die Verluste der vergangenen drei Jahre auf 13 % begrenzen. Dies ist schon durch die ausgezahlten Dividenden wieder gedeckt.
- Der GD200 als bedeutendes technisches Signal ist mit einem Wert von 36,50 Euro weit – mehr als 12 % unter der Aktie. Damit hat der Titel ein solides Polster im laufenden Aufwärtstrend geschafft.
- Der GD100 verläuft bei 38,62 Euro und ist nun auch nach längerer Zeit zum ersten Mal wieder recht deutlich überwunden worden.
- 67 % aller Bankanalysten, die sich mit dem Titel befassen, sind der Meinung, die Aktie sei ein Kauf. 33 % bewerten den Titel derzeit als Haltenswert. Ein Verkauf wird derzeit nicht angeraten.
- Schließlich verläuft der Aktienkurs nur minimal unter dem 1-Jahres-Hoch 44,13 Euro vom 29. März 2021.
- Auch das 2-Jahres-Hoch 47,31 Euro vom 20. Mai 2019 ist nicht mehr weit entfernt.
- Das erste Kursziel der Statistiker dürfte zunächst bei 57,99 Euro liegen. Dies ist der Kurs, der am 31. Oktober 2018 erreicht worden war. Bis dahin hat die Aktie noch mehr als 25 % Potenzial.
- Das Allzeithoch der Aktie von Altria findet sich dann bei 72,27 Euro. Dieser Topwert war am 9. März 2017 erreicht worden. Bis dahin hat die Aktie ungefähr 40 % Potenzial.
- Die Dividende ist zudem in den vergangenen Jahren mit Renditen von mehr als 5 % stets ausgesprochen stabil gewesen.
Insofern ist Altria zumindest aus Sicht der Dividendenjäger immer ein Wert, der einen Blick verdient.