Liebe Leser,
die Börsen zeigen sich auch zum Anfang der Woche, in der Joe Biden zum Präsident wird, weiterhin stark. Der Optimismus, das Corona-Virus und dessen Folgen in den Griff zu bekommen, scheint kein Ende zu kennen. Als Nebenwerte-Investor jedoch müssen Sie mit stärkeren Schwankungen rechnen, die sich beispielsweise bei neuen Lockdowns einstellen können.
Deshalb konzentrieren wir uns heute auf die besten Nebenwerte aus dem MDax. Dies ist ein Mittelstands-Index, der fast schon zu starke Unternehmen enthält, wenn es um Nebenwerte geht. Dennoch sollten Sie sich hier von den aktuellen Trends leiten lassen.
MDax: Die günstigen Aktien
Das Barometer selbst ist in einem starken Aufwärtstrend. Dies sehen Sie auch am Chart.
MDax: So gut wie nie
Quelle: www.onvista.de, eigene Bearbeitung
Die Kurse im MDax sind wegen der Corona-Krise zwar im Frühjahr 2020 nach unten durchgereicht worden. Dennoch sehen Sie im bewusst langfristigen Chart, dass die Notierungen weiterhin klar im Aufwärtstrend nach oben marschieren. Der Index erholte sich rasch und bewegt sich zwischen zwei Aufwärts- und Abwärtstrendgeraden souverän nach oben.
Wenn die Notierungen in diesem Tempo weiter wachsen, könnte es zum Jahresende bereits einen Endstand in Höhe von 34.000 Punkten oder etwas mehr geben. Die Entwicklung verläuft zudem schneller und auch solider als im Dax.
Der Dax zeigt in den vergangenen Jahren immer wieder enorme Schwankungen und sackt nach unten durch.
Die Rendite beträgt nach Abzinsung – dies entspricht dann der geometrischen und tatsächlichen Rendite bei permanenter Wiederanlage – 11,5 %. Damit ist der MDax und mit ihm die enthaltenen Unternehmen um mindestens 3 bis 3,5 %-Punkte stärker als die Werte im Dax.
Die Dividendenrendite im MDax
Wenn Sie im Nebenwerte Segment auf Basis der zu erwartenden Schwankungen sicher investieren möchten, können Sie sich u.a. auch an der Dividendenrendite orientieren. Diese Dividendenrendite ist bei zahlreichen Unternehmen aktuell sehr hoch.
- Freenet: 9,22 %
- Telefonica Deutschland: 7,52 %
- Hochtief: 6,44 %
- Aareal Bank: 5,21 %
- Aroundtown: 5,04 %
- Metro: 4,74 %
- Uniper: 4,54 %
- ProSieben Sat.1 Media: 4,46 %
- Hannover Rück: 4,31 %
- Evonik: 4,27 %
- Grand City Property: 4,09 %
- Hugo Boss: 3,92 %
Die Dividendenrendite allerdings kann nicht das einzige Kriterium sein. Es kommt auch auf die Stabilität der Kurse an. Alle genannten Unternehmen haben in den vergangenen 12 Monaten unter dem Strich zugelegt. Der Gesamteindruck ist also relativ gut.
Dennoch gibt es gerade in diesem Bereich einige Aktien, die nach gutem Stark deutlich verloren haben. Unter den Genannten sind zumindest stabil:
- Freenet
- Telefonica Deutschland
- Hochtief
- Uniper
- ProSiebenSat.1 Media
- Evonik
- Grand City Property
Der Kreis der Kandidaten also schränkt sich ein, wenn Sie nach soliden Unternehmen aus dem MDax suchen. Sehr interessant in diesem Zusammenhang ist auch das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Dies ist kein endgültiger und für alle Verfahren geeigneter Wert. Dennoch sehen Sie hier, ob ein Unternehmen vergleichsweise gesund bewertet wird.
Die Liste verjüngst sich weiter. Die Unternehmen mit akzeptablem KGV:
- Freenet: 9,98
- Hochtief: 9,55
- Uniper: 16,4
- ProSieben Sat.1 Media: 11,71
- Evonik: 17,3
- Grand City Property: 10,6
Insofern haben Sie nun eine Liste an relativ aussichtsreichen Werten beisammen. Ein letztes Kriterium jedoch ist – aus Sicherheitsgründen – auch die Volatilität. Wenn die Aktienkurse zu stark schwanken, dürfte dies ein Signal dafür darstellen, dass der Markt hier jeweils zumindest Zweifel hat.
Interessant ist dabei die Volatilität (Schwankungsbreite) über einen Zeitraum von 30 Tagen sowie über einen Zeitraum von 250 Tagen. Die Liste, die Sie oben finden, wird damit wieder kleiner.
Akzeptable Volatilitäten (Schwankungsbreiten): 30 Tage
- Freent 18,33
- Uniper: 25,78
- Evonik: 17,5
- Grand City Property 19,15
Die Aktien sind deshalb hier aufgeführt, damit Sie bei den einzelnen Kriterien entscheiden können, welches Auswahlkriterium Ihnen möglicherweise als zu restriktiv gilt. Dann können Sie auf diese Form der Einengung verzichten.
Von den genannten Unternehmen nun gilt es, auch die 250-Tage-Volatilität (Schwankungsbreite) zu berücksichtigen.
Akzeptable Volatilitäten (Schwankungsbreiten): 250 Tage
- Freent: 40,32
- Uniper: 31,30
- Evonik: 41,23
- Grand City Property: 35,31
Sie sehen: Die Auswahl hat sich nicht verändert. Sie können daher die genannten Aktien als vergleichsweise trendstark, als wirtschaftlich robust und auch als technisch stark werten. Dies sind die aktuellen Favoriten aus dem MDax, die den erhöhten Sicherheitsansprüchen vergleichsweise gerecht werden können.
Da die Aktien in den kommenden Wochen keine nennenswerten Risiken kennen (die politischen Rahmenbedingungen können auch angesichts der Lockdowns kaum schlechter werden), sollten Sie jetzt Ihr Geld gleichverteilt auf diese vier Werte verteilen (wenn Sie neue Nebenwerte suchen, in die Sie investieren können) oder aber als Ergänzung zu einem MDax-ETF oder -zertifikat erwerben.
Die vergleichsweise sicheren Nebenwerte für Sie im Chart. Aus aktuellem Anlass – wir können bei den anstehenden Corona-Maßnahmen ohnehin nicht über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten nachdenken) sehen Sie hier die 3-Monats-Charts.
Freenet: Aufwärtstrend relativ deutlich
Quelle: www.onvista.de, eigene Bearbeitung
Uniper: Schöner Aufwärtstrend ist gewiss
Quelle: www.onvista.de, eigene Bearbeitung
Evonik: Attraktiv
Quelle: www.onvista.de, eigene Bearbeitung
Grand City Property: Fast unbekannt
Quelle: www.onvista.de, eigene Bearbeitung
Bei diesen wie bei anderen Aktien bietet es sich allerdings an, dass Sie auch mit Stop-Loss-Limits arbeiten. Denn die Entwicklung ist gerade angesichts der jüngsten Corona-Maßnahmen nicht präzise vorherzusagen.
Wenn es zu einem weiteren starken Lockdown über längere Zeit kommt, sollten Sie solche Aktien – wie auch viele andere Unternehmen – nach einem Rücksetzer um 20 % gegenüber Ihrem Einstandskurs wieder veräußern.
Vorsicht: Die Investitionen sind aus dieser Sicht zwar offenbar riskant, tatsächlich aber ist der Gesamttrend gerade im MDax, wie eingangs verdeutlicht, positiv. Dies lässt sich auch anhand verschiedener Kennzahlen belegen.
Der MDax hat derzeit in allen Dimensionen einen Aufwärtstrend erreicht. So ist etwa die Momentum-Zahl sowohl kurz- wie auch langfristig deutlich positiv. Die relative Stärke ist nach Meinung von Analysten sehr stark positiv ausgeprägt. Auch dies gilt für alle zeitlichen Dimensionen.
Auch die gleitenden Durchschnittskurse weisen auf einen starken Aufwärtstrend hin. So sind die kurzfristigen Signale positiv. Dies betrifft sowohl den GD20 wie auch den GD38. Sind diese Durchschnittskurse überwunden, nehmen Analysten eine Tendenz zu steigenden Kursen an: Es herrscht ein Aufwärtstrend.
Auch die mittelfristigen GD50 für 50 Tage und der GD100 sind klar positiv. Der GD200 als langfristig entscheidender Signalgeber ist sogar um 15 % distanziert worden. Die Rahmenbedingungen also stimmen.
Mit freundlichen Grüßen,