Deutschlands Importpreise im Juni 2023: Größter Rückgang seit 2009

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrag veröffentlicht:31. Juli 2023
  • Beitrags-Kategorie:DTS

Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) sind die Importpreise in Deutschland im Juni 2023 um beachtliche 11,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gesunken. Dieser bedeutende Rückgang markiert den stärksten seit September 2009. Schlüssel zur Erklärung dieses Phänomens bringt ein Basiseffekt aus dem vergangenen Jahr, der hauptsächlich durch hohe Preisniveaus infolge des Kriegs in der Ukraine verursacht wurde.

Im Mai und April 2023 lagen die Veränderungsraten bei -9,1 Prozent bzw. -7,0 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat sanken die Importpreise im Juni ebenfalls deutlich um weitere 1,6 Prozent.

Die Energieeinfuhren waren insbesondere maßgebend für diesen Gesamtrückgang: Sie wurden im Juni um fulminante 44,9 Prozent günstiger als im Vorjahr und waren auch gegenüber Mai preiswerter (-6,6 %). Erdgas war hierbei der größte Einflussfaktor mit einem Minus von gewaltigen 50,6 Prozent.

Aber auch alle anderen importierten Energieträger wurden deutlich günstiger: Elektrischer Strom sank sogar um unglaubliche 57,6 Prozent und Steinkohle sowie Mineralölerzeugnisse wurden ebenfalls beträchtlich günstiger (-53.,6% bzw. -40.,2%).

Ohne Berücksichtigung der Energiepreise fielen die Importpreise jedoch weniger drastisch aus: sie lagen lediglich 2% unter denen von Juni letzten Jahres und fielen gegenüber Mai lediglich um moderate -0.,7%.

Preissenkungen zeigen auch auf andere Sektoren eine Auswirkungen: Landwirtschaftliche Güter wurden zu geringfügig niedrigeren Preisen importiert als vor einem Jahr (-0.,7%) sowie Düngemittel und Stickstoffverbindungen (-53,.6%), Carbonsäuren und ihre Derivate (-34,.6%) oder etwa Aluminium in Rohform sowie Aluminiumlegierungen (-25,.9%).

Auf Seiten teuer gewordener Importgüter stehen insbesondere Stärkeprodukte (+50.,9%), Hohlglas (+21.,8%), lebende Schweine (++73%!) oder Kakaobohnen (+32%,9).

Trotz des allgemeinen Abwärtstrends zeichnet sich bei den Preisen für Konsumgüter ein entgegengesetztes Bild ab: Im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt stiegen sie tatsächlich leicht an (+2,.7%).

Diese Entwicklung besteht weiterhin bei den Exportpreisen mit einer Rate von leichten -0,.1%, während landwirtschaftliche Güter sich sogar verbilligen konnten(-5,,5%).

Abschließend lässt sich festhalten: Die Wirtschaft zeigt keine einheitlichen Trends; während einige Sektoren bemerkenswerte Preisrückgänge aufweisen (Energie), zeigen andere eine positive dynamische Entwicklung (Konsumgüter). So unterschiedlich können wirtschaftliche Veränderungen sein!

Autor