Deutschland riskiert Rückstand in Lebensmitteltechnologie ohne öffentliche Förderung

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  • Beitrag veröffentlicht:7. August 2023
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Deutschlands zukünftige Rolle in der Lebensmitteltechnologie: Die Notwendigkeit öffentlicher Investitionen

Die internationale Entwicklung und Innovation neuer Lebensmittel schreitet rasant voran. Aber steht Deutschland auf diesem Zukunftsmarkt an der Seitenlinie? Zehn Jahre nach dem Erscheinen des ersten weltweit produzierten Laborburgers scheint genau das zu passieren. Forscher und Unternehmen aus der Biotechnik-Branche warnen, dass es ohne die notwendigen finanziellen Förderungen unmöglich sei, den entscheidenden Technologieschub zu erzielen.

“Unser aktuelles System zur Versorgung der Menschheit mit Nahrungsmitteln stößt an seine Grenzen”, erklärte Marius Henkel, Bioingenieur an der Technischen Universität München (TUM). Als Inhaber der weltweit ersten Professur für zelluläre Landwirtschaft appelliert er eindringlich an die Bedeutung von Innovationen im Bereich Ernährungstechnologie: “Es ist höchste Zeit, dass wir in Deutschland damit beginnen.”

Unterstützung durch öffentliche Fördertöpfe und ein proaktives Engagement seitens unserer politischen Entscheidungsträger sind dabei unverzichtbar. “Wir brauchen öffentliche Förderprojekte und eine klare Signalgebung von Politikern, um Bundesgelder bereitzustellen”, fordert Henkel.

Doch ohne diese Unterstützung sieht Deutschlands führende Position in diesem Sektor fragil aus. Fachkräfte und Unternehmen könnten unser Land verlassen – ein Trend, den wir bereits beobachten können. Ein israelisches Start-up-Unternehmen hat kürzlich in der Schweiz einen Antrag auf Zulassung von kultiviertem Fleisch eingereicht – Fleisch, das nicht durch Tierhaltung oder Schlachtprozesse hergestellt wurde, sondern durch die Vermehrung tierischer Zellen im Labor.

Deutschland sollte diese technologische Welle nicht unterschätzen und verpassen – es geht immerhin um unsere Stellung auf einem globalen Markt mit hohem Wachstumspotential. Letztendlich könnte dies auch eine Frage unseres Engagements für Nachhaltigkeit und Tierschutz sein – Bereiche, denen die Gesellschaft zunehmend Aufmerksamkeit schenkt.

Der Weg dahin ist jedoch nicht einfach: Es bedarf Investitionen sowohl auf privater als auch öffentlicher Ebene sowie technologischer Fortschritte wie sie beim GEA-Konzern in Düsseldorf erlebt werden können; wo Bioreaktoren gebaut werden.

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