Im Jahr 2021 erwartet der Deutsche Bauernverband (DBV) eine reduzierte Getreideernte. Laut seiner am Dienstag veröffentlichten Prognose wird mit einem Ertrag von 40,9 Millionen Tonnen gerechnet. Diese Zahl liegt sowohl unter dem Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2022 (42,2 Millionen Tonnen) als auch sechs Prozent unter dem Vorjahresergebnis (43,6 Millionen Tonnen).
Laut DBV-Präsident Joachim Rukwied ist diese abgeschwächte Erwartung auf die anhaltende Trockenheit in den Monaten Mai und Juni zurückzuführen. Die daraus resultierenden Schäden in den Anbaugebieten lassen die Ernteerwartungen für dieses Jahr weit unter dem langjährigen Durchschnitt liegen.
Weiterhin haben regionale Niederschläge in den letzten zwei Wochen das Wachstum von Zuckerrüben und Kartoffeln positiv beeinflusst und sind hilfreich für das Futterwachstum. Trotzdem kamen sie für viele Getreidesorten zu spät.
Rukwied fügte hinzu, dass die Landwirtschaft bereits deutlich die Auswirkungen des Klimawandels spürt. Die Zunahme extremer Wetterlagen führt dazu, dass landwirtschaftliche Erträge rückgängig sind und stark schwanken.
Zudem sorgen starker Flächenverlust durch Siedlungsbau und Infrastrukturmaßnahmen für weitere Rückgänge bei den Erntemengen. Im Vergleich zu früheren Jahren wird in Deutschland dieses Jahr etwas weniger Getreide angebaut.
Der Winterweizen bleibt mit einer Anbaufläche von 2,84 Millionen Hektar (-2 Prozent) das wichtigste Getreide Deutschlands, gefolgt von Wintergerste mit einer Anbaufläche von etwa 1,27 Millionen Hektar.
Die Flächen für Sommergerste haben sich um etwa elf Prozent auf jetzt rund 329.000 Hektar reduziert während Haferfelder nun voraussichtlich eine Fläche von rund 138.400 Hektar ausmachen werden – ein Rückgang um etwa dreizehn Prozent im Vergleich zum letzten Jahr.
Die Anbaufläche bei Winterraps hat indessen um etwa achtzigtausend Hektar zugenommen auf aktuell circa eine Million einhundertsechzigtausend Hektar – was ungefähr dem Niveau des fünfjährigen Mittelwertes entspricht (1,65 Millionen Hektar). Der Verband äußerte jedoch Bedenken hinsichtlich fallender Preise sowie Unsicherheiten bezogen auf die Ernteresultate Nordamerikas wegen dort herrschender Dürreperioden.
Trotzdem hofft man weiterhin auf ideale sommerliche Bedingungen zur Einfahren der noch bevorstehenden Getreideernten – maßgeblich bedingt durch weiterhin ausreichende Niederschläge.