In diesem Jahr ist die Prognose für die Getreideernte in Deutschland des Deutschen Bauernverbandes eher düster. Die vorläufige Erntebilanz, die am Dienstag veröffentlicht wurde, deutet darauf hin, dass es unwahrscheinlich ist, dass das Land die 40-Millionen-Tonnen-Marke erreichen wird – ein auffallender Rückgang im Vergleich zu den 43 Millionen Tonnen des letztjährigen Ertrages.
Der wochenlange Regen hat sowohl Mengen als auch Qualitäten beeinträchtigt. Insbesondere Weizenerträge könnten deutlich niedriger als im Vorjahr ausfallen. Es gibt jedoch eine positive Wendung für Wintergerste: Dank einer vor der Regensaison erfolgten Ernte liegt das diesjährige Volumen mit 9,5 Millionen Tonnen über dem Vorjahresniveau von 8,7 Millionen Tonnen.
Die Bilanz zeigt auch rückläufige Ergebnisse bei Winterraps. Trotz einer Ausweitung der Flächen um etwa 80.000 Hektar sinkt dessen Gesamterntemenge auf nur noch geschätzte 4,07 Millionen Tonnen im Vergleich zum Vorjahr mit seinen 4,28 Millionen deren Tonnenertrag.
Auf der anderen Seite profitieren Herbstkulturen wie Zuckerrüben, Mais und Gemüse von den Niederschlägen deutlich und man erwartet einen guten Weinjahrgang.
“Dieses Jahr präsentiert sich für Deutschlands Bauern besonders herausfordernd”, erklärt Joachim Rukwied, Präsident des Bauernverbands. “Wir erleben nasses Frühjahr gefolgt von Trockenheit und eine ständig durch Niederschläge unterbrochene Ernte.”
Rukwied betont weiterhin die Auswirkungen des Klimawandels auf den Ackerbau und mahnt zur Anpassung an veränderte klimatische Bedingungen –beispielsweise durch resiliente Pflanzenzüchtungen oder wassersparende Bodenbearbeitungsmaßnahmen – um zukünftig unsere Erträge und die Ernährung sichern zu können.