Deutsche Wirtschaft verliert jährlich 100 Milliarden Euro durch ungenutztes Potential
Laut einer aktuellen Studie entgeht der deutschen Wirtschaft jedes Jahr eine enorme Summe von 100 Milliarden Euro. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Menschen mit ausländischen Wurzeln oft daran gehindert werden, ihr volles Potenzial auszuschöpfen.
Die umfangreiche Untersuchung wurde von der Unternehmensberatung McKinsey und der Personalberatung Egon Zehnder durchgeführt. Sie basiert auf einer Umfrage unter mehr als 2.000 Beschäftigten in Deutschland, von denen laut Angaben der Studienautoren 75 Prozent einen “kulturell diversen Hintergrund” haben.
Die Ergebnisse zeigen ein klares Bild: Menschen aus Einwandererfamilien müssen im Durchschnitt mehr Bewerbungen schreiben, erhalten weniger Gehalt und werden seltener befördert. Darüber hinaus fühlen sich Beschäftigte mit ausländischen Wurzeln doppelt so häufig diskriminiert wie ihre Kollegen ohne Migrationshintergrund.
Auffällig ist auch die Tatsache, dass bei Personen, die Diskriminierungserfahrungen gemacht haben, mehr als jeder Zweite überlegt hat zu kündigen.
In Bezug auf die aktuelle Arbeitsmarktsituation in Deutschland gibt es mehr als zwei Millionen offene Stellen. Laut den Autoren der Studie könnten 40 bis 50 Prozent dieser Positionen durch Personen besetzt werden, die bereits hier leben.
Ein weiterer Aspekt, der in der Studie beleuchtet wurde, ist die Situation auf Vorstandsebene bei den größten deutschen Unternehmen. Bei den DAX-Konzernen liegt der Anteil an Mitgliedern mit einem kulturell diversen Hintergrund und einer klassischen Migrationsgeschichte bei weniger als fünf Prozent.
Diese Zahl verdeutlicht die mangelnde Vielfalt und Gleichberechtigung auf höchster Unternehmensebene, was ein möglicher Schlüssel zur Verbesserung dieser Situation sein könnte.