Deutsche Unternehmen kürzen Investitionsvorhaben laut Ifo-Institut deutlich

Die jüngsten Konjunkturumfragen des Münchener Ifo-Instituts zeigen, dass deutsche Unternehmen ihre geplanten Investitionen reduziert haben. Die Prognosen für das laufende Jahr sind im November auf 2,2 Punkte gesunken – im Vergleich zu den robusten 14,7 Punkten vom März. “Das Klima für Investitionen hat sich deutlich abgekühlt,” sagt Lara Zarges, Konjunkturexpertin beim Ifo-Institut.

Steigende Finanzierungskosten, niedrige Nachfrage und wirtschaftspolitische Unsicherheiten sind dabei als Hauptgründe anzuführen. Für das kommende Jahr verfolgen die Unternehmen eine ähnlich zurückhaltende Haltung mit einem Saldo von nur 1,2 Punkten bei den Erwartungen.

Unter den Branchensegmenten ist das Stimmungsbild allerdings unterschiedlich verteilt: Die Handelsunternehmen zeigen sich am pessimistischsten mit immer mehr Firmen, die ihre Ausgaben kürzen möchten. Auch die Dienstleistungsbranche hat ihre Vorhaben für das laufende Jahr erheblich reduziert. Dennoch zeigt man sich hier optimistisch und plant geringfügig höhere Ausgaben im kommenden Jahr.

In der Industrie herrscht hingegen eine positivere Haltung: Hier möchte ein Großteil der Firmen sowohl in diesem als auch im nächsten Jahr stärker investieren – wenn auch nicht so stark wie ursprünglich geplant bei vielen energieintensiven Branchen wie der Chemieindustrie.

Auch im Automobilsektor hält man an den ursprünglichen Investitionsplänen fest und plant, die Ausgaben deutlich zu erhöhen. Für das kommende Jahr sind die Erwartungen sowohl in der gesamten Industrie als auch in den energieintensiven Branchen stabil.

Abschließend sei noch erwähnt, dass es sich bei den Punkten der Investitionserwartungen um einen Prozentsatz handelt: Wie viele Unternehmen im Saldo ihre Investitionen ausweiten wollen. Wenn alle befragten Firmen ihre Investitionen erhöhen würden, stünde der Saldo bei +100 Punkten und umgekehrt bei -100 Punkten für eine vollständige Reduktion.

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