Standpunkt von 24 Telekommunikationsanbietern: Verlangen nach stärkerer Regulierung
Eine Gruppe von 24 konkurrierenden Unternehmen hat sich vor kurzem in einer gemeinsamen Stellungnahme an die drei großen deutschen Netzbetreiber, Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica, gewandt. Ihr Ziel? Eine stärkere Regulation des Marktes für mehr Wettbewerb innerhalb der Telekommunikationsbranche.
Die unterzeichnenden Unternehmen argumentieren mit einem “eklatanten Ungleichgewicht” auf dem deutschen Markt. Sie bemängeln, dass dieses Ungleichgewicht den Markteintritt neuer Mobilfunkanbieter behindert und die Wettbewerbsbedingungen im Festnetzmarkt verfälscht.
Doch das ist noch nicht alles. Diese Unternehmen fordern auch Zugriff auf die Netzwerke von Telefonica, Vodafone und Deutsche Telekom. Diese Idee einer sogenannten Diensteanbieterpflicht – eine Zwangsöffnung der 5G-Netze der beteiligten Netzbetreiber – ist seit geraumer Zeit Gegenstand hitziger Diskussionen in der Branche.
Experimentiert wurde bereits mit dieser Art von Regulation bei vergangenen Mobilfunkauktionen allerdings ohne einen endgültigen Durchbruch. Ende September wird sich der politisch besetzte Beirat der Bundesnetzagentur erneut treffen – viele erwarten neue Signale hinsichtlich künftiger Mobilfunkauktionen und Ausbauvorgaben.
Diese Allianz besteht aus unterschiedlichsten Akteuren des kommunikationstechnologischen Bereichs – darunter Mobilfunker wie Freenet und 1&1 sowie Tochtergesellschaften von Stadtwerken, Glasfasergesellschaften und Festnetzanbieter versammeln sich hier.
Christoph Vilanek, Vorstandsvorsitzender des Mobilfunkunternehmens Freenet präzisiert gegenüber FAZ den Hintergrund ihres Anliegens: „Im Kern geht es uns eigentlich um die Sicherung der Verbraucherinteressen und eine Abkehr von Oligopolstrukturen bei zukünftigen Frequenzvergaben”. Er kritisiert auch aktuelle Taktiken großer Netzbetreiber: Von diesen würden “viele Übertreibungen und Halbwahrheiten” verbreitet werden , so Vilanek weiter. Alles bloß Ablenkungsmanöver aus Sicht dieser Allianz – schließlich gehe es letztendlich darum bestehende Regulierungsdefizite zu beheben.