Die Deutsche Telekom lässt verlauten, dass sie eine Neuausrichtung ihrer Strategie in Bezug auf ihr Glasfasernetz vorhat. Die Planänderung sieht vor, dass Nutzer, die einen Glasfaser-Tarif buchen und somit aktiv den Ausbau unterstützen, bevorzugt einen modernen und zukunftssicheren FTTH-Glasfaseranschluss erhalten.

“Die starke Nachfrage nach Glasfaser gepaart mit begrenzten Tiefbaukapazitäten zwingt uns dazu, Anschlüsse mit Tarifbuchungen zeitlich zu priorisieren”, so ein Sprecher des Konzerns. Kunden, die lediglich einen Anschluss wünschen ohne direkt einen Servicevertrag abzuschließen, müssen demnach länger warten: “Diese werden zeitlich zurückgestellt, bleiben jedoch weiterhin in unserem Ausbauplan.”

Andreas Walter, Unternehmensberater für den Verband der Wettbewerber der Deutschen Telekom VATM betrachtet die neue Vorgehensweise des Marktführers skeptisch und äußert sich dazu wie folgt: “Das klingt nach einer bewussten Marktabschottung. Zunächst wird eine Glasfaserleitung durch die Straße gelegt um potentielle Wettbewerber einzuschüchtern. Erst später werden dann zusätzliche Kunden gewonnen und weitere Anschlüsse installiert.”

Ungeachtet der neuen Strategie bleibt es dabei: Für das Anschließen von Häusern an das Netzwerk ist weiterhin die Zustimmung der Eigentümer erforderlich. Die Deutsche Telekom betont dies explizit: “Für den Bau der Glasfaseranschlüsse benötigen wir stets das Einverständnis von Wohnungseigentümern und Hausbesitzern.”