Die Deutsche Post kritisiert Bundesnetzagentur wegen Ablehnung der Portoerhöhung
Die Deutsche Post hat ihren Unmut über die Entscheidung der Bundesnetzagentur, den Antrag auf eine vorzeitige Erhöhung des Brief- und Postkartenportos abzulehnen, zum Ausdruck gebracht. Laut Nikola Hagleitner, Mitglied des Vorstands der Deutschen Post, erhöht diese Entscheidung den Kostendruck im Briefbereich.
Laut Hagleitner sind Investitionen in einen “nachhaltigen postalischen Universaldienst” unter diesen Bedingungen kaum mehr möglich. Die Deutsche Post hatte bereits im Mai 2023 einen Antrag auf Erhöhung des Briefportos gestellt. Als Begründung wurden drastisch steigende Kosten durch Inflation sowie höhere Energiepreise und Tarifabschlüsse genannt. Zudem wurde ein starker Rückgang der Briefmengen angeführt.
Die Bundesnetzagentur lehnte jedoch den Antrag ab und erklärte, die Deutsche Post habe nicht ausreichend nachgewiesen, dass die Stückkosten im Briefbereich gestiegen seien. Klaus Müller, Chef der Netzagentur argumentierte: “Wir sehen das herausfordernde Umfeld im Brief- und Paketgeschäft, aber nach den vorgelegten Daten reichen die Briefpreise aus, um die Stückkosten zu decken.”
Im regulierten Bereich seien sogar Gewinne erzielt worden. Im letzten Verfahren hatte die Bundesnetzagentur der Deutschen Post 2021 einen Spielraum von 4,6 Prozent für eine Preiserhöhung von Briefsendungen zugestanden; das aktuelle Porto gilt seit Anfang 2022.
Es ist wichtig zu beachten, dass das aktuelle Porto für Inlandsstandardbriefe bis Ende 2024 gültig bleibt – dieses liegt bei momentan bei 85 Cent nach einer Erhöhung von 80 Cent zu Beginn dieses Jahres.