Seit dem Ausbruch des russisch-ukrainischen Konflikts haben sich die deutschen Exporte in Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) außer Russland erhöht. Laut dem Statistischen Bundesamt wurden zwischen Januar und Oktober 2023 Waren im Wert von 7,3 Milliarden Euro aus Deutschland in diese Region exportiert.
Dies bedeutet einen Anstieg von 30 Prozent oder 1,7 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im Gegensatz dazu gingen die deutsche Exporte nach Russland um knapp 40 Prozent auf 7,6 Milliarden Euro zurück.
Die meisten deutschen Waren wurden nach Kasachstan exportiert, mit einem Gesamtwert von rund 2,8 Milliarden Euro. Dies ist eine Steigerung von etwa einem Drittel gegenüber den ersten zehn Monaten des Jahres 2022.
Auch Weißrussland verzeichnete ein starkes Wachstum bei den Importen aus Deutschland – mit einer Zunahme um rund 40 Prozent auf insgesamt etwa eineinhalb Milliarden Euro. Die Ausfuhren nach Usbekistan waren dagegen rückläufig und sanken um knapp vier Prozent auf gut unter einer Milliarde Euro.
Ein bemerkenswertes Wachstum verzeichnte Kirgisistan: Im vergangenen Jahr stiegen die deutschen Exporte dorthin um beeindruckende fast zwei Drittel auf fast sechshundert Millionen Euro an.
Maschinenbau- und chemische Produkte stellten Schlüsselbranchen dar für Deutsche Unternehmen beim Zugang zu Märkten in der GUS-Region. So wurden Kraftfahrzeuge und Teile im Wert von 2,1 Milliarden Euro exportiert – eine Steigerung um 65 Prozent – und Maschinen für 1,6 Milliarden Euro (+38,7 Prozent). Chemische Produkte erreichten Ausfuhren von etwa einer halben Milliarde Euro.
Die deutsche Wirtschaft hat also trotz des russischen Angriffs auf die Ukraine Wege gefunden, ihr Exportgeschäft in den GUS-Staaten zu steigern. Dabei standen vor allem Länder wie Kasachstan und Weißrussland im Fokus der Exporteure. Ob sich dieser Trend auch in den kommenden Monaten fortsetzt, bleibt abzuwarten.