Deutsche Bahnindustrie warnt vor Scheitern der Schienennetz-Sanierung

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  • Beitrag veröffentlicht:7. August 2023
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Sanierung des deutschen Schienennetzes: Bahnindustrie fordert mehr Tempo und Investitionen

Die Modernisierung des deutschen Schienennetzes steht unter Kritik. Der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) beklagt ein zu langsames Vorgehen sowie nicht ausreichende Investitionszusagen. Sarah Stark, Hauptgeschäftsführerin des VDB, warnt davor, dass die geplante Sanierung des Schienennetzes scheitern könnte.

Es fehlen konkrete Zusagen von der Bundesregierung für künftige Investitionen im Bahnsektor. Zwar sind bis 2027 zusätzliche 45 Milliarden Euro für das Schienennetz geplant, doch diese Summe ist im Haushaltsentwurf der Regierung für 2024 bisher nicht berücksichtigt. Die vorgesehenen drei Milliarden Euro Mehrinvestitionen reichen bei weitem nicht aus und es bleibt eine große finanzielle Lücke.

Diese Ungewissheit stellt ein großes Problem für Anbieter von Bahntechnik dar, die langfristige Finanzperspektiven benötigen. Sie können ohne klare finanzielle Planung nicht in Kapazitäten oder Ressourcen investieren und so droht eine mögliche Stagnation in der Weiterentwicklung von Bahntechnologien.

Sarah Stark betont auch die Notwendigkeit einer Vereinfachung der Prozesse und einer Reduzierung der Bürokratie: „Wir müssen das Vergabesystem in Deutschland anpassen.” Sie fordert langfristige Investitionszusagen, weniger Bürokratie und einen flexibleren Einsatz von Mitteln.

Der VDB vereint Hersteller sämtlicher Produkte des Bahnbetriebs – von Lokomotiven über Hochgeschwindigkeitszüge bis hin zu Leit- und Sicherungstechnologie. Mitglieder sind sowohl große Anbieter wie Siemens oder Alstom Deutschland als auch viele kleinere mittelständische Unternehmen. Gemeinsam erwirtschafteten sie nach eigenen Angaben einen Umsatz von zwölf Milliarden Euro mit 55.000 Mitarbeitern.

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