Deutsche Autoindustrie besorgt über Staus an polnisch-ukrainischer Grenze

Die deutsche Autoindustrie blickt mit wachsender Besorgnis auf die Verzögerungen an der polnisch-ukrainischen Grenze, welche seit dem 6. November durch Blockaden entstanden sind. Laut informierten Kreisen aus der Branche, ist diese Lage besorgniserregend für die Lieferketten, insbesondere wenn sich die Situation nicht schnell verbessert.

Sollten sich die Staus an der Grenze weiterhin halten – wie von den Organisatoren gedroht – könnten vereinzelte Auswirkungen auf die Produktionsabläufe nicht ausgeschlossen werden. Daher ist es entscheidend, eine baldige Lösung zu finden – zum Wohl aller Beteiligten, einschließlich der Fahrer, welche unter den aktuellen Umständen leiden.

Schon bei Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine hatte die Autoindustrie erhebliche Probleme zu bewältigen. Viele Zulieferer stellen ihre Kabelstränge in der Ukraine her und durch den plötzlichen Engpass mussten einige Hersteller sogar ihre Produktion stoppen.

Auch das ukrainische Außenministerium zeigt sich besorgt über diese Lage. Ein Sprecher äußerte gegenüber “Bild”, dass es für Unternehmen in der Automobilbranche wegen dieser Blockaden schwierig sei, ihre Kunden in Deutschland und anderen EU-Ländern rechtzeitig mit Komponenten zu belieferten.

In Bezug auf den Streit um EU-Transportgenehmigungen bekräftigte Kiew seine Entschlossenheit. Der Sprecher des Außenministeriums stellte klar: “Die Ukraine ist bereit für einen konstruktiven Dialog zur Lösungsfindung in dieser Situation. Gleichzeitig möchten wir betonen, dass eine Kündigung des Abkommens über die Liberalisierung des Güterverkehrs zwischen der Ukraine und der EU für uns keine Option ist.”

Die Ukraine beschuldigt die polnischen Blockierer sogar, auch die Lieferung von Treibstoff zu verhindern, welcher für die Verteidigung des Landes gegen Russlands Aggression unerlässlich ist. Obwohl militärische Transporte eigentlich von der Blockade ausgenommen sind, stießen diese Aussagen auf ernste Bedenken.

Zurzeit sind auch Vertreter der EU-Kommission in die Verhandlungen eingebunden, um eine rasche Lösung dieser kritischen Situation zu finden. Es bleibt abzuwarten wie sich diese Lage entwickelt und welche Auswirkungen sie letztendlich auf die deutsche Autoindustrie und ihre Zulieferketten haben wird.

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