Destatis meldet: Überlange Arbeitszeiten in Deutschland auf niedrigstem Stand seit 1991

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  • Beitrag veröffentlicht:21. Juli 2023
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Es ist ein ermutigendes Zeichen für Deutschlands Arbeitsmarkt. Die Anzahl der Erwerbstätigen, die wöchentlich mehr als 48 Stunden arbeiten, ist deutlich gesunken und hat laut Statistischem Bundesamt (Destatis) den niedrigsten Stand seit 1991 erreicht.

Im Jahr 2022 arbeiteten nur noch 8,3 Prozent der vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer überlang; im Vorjahr waren es noch 8,9 Prozent. Das sind gut Nachrichten für alle Arbeitnehmer und zeigen einen Trend zu einer ausgeglicheneren Work-Life-Balance.

Aber auch bei Selbstständigen sehen wir ähnliche Entwicklungen. Obwohl im Jahr 2022 immerhin ein Drittel (38,6 Prozent) der Selbstständigen von überlangen Arbeitszeiten betroffen war – der niedrigste Anteil seit fast drei Jahrzehnten.

Diese positive Entwicklung reduziert jedoch nicht das Risiko geringer Einkommen durch geringere Arbeitszeiten: Etwa sechs Prozent aller Teilzeiterwerbstätigen betrachten ihre Position als Notlösung. Sie konnten keine Vollzeitstelle finden – eine Belastung für viele Arbeitnehmer und ein Bereich, in dem weiterhin Verbesserungen notwendig sind.

Trotzdem bleibt die Mehrheit der Arbeitnehmer optimistisch und sieht ihren Job als sinnvoll an. Im Jahr 2021 haben etwa neun von zehn Befragten angegeben, dass sie ihre Arbeit immer oder oft als sinnhaft empfinden. Besonders hervorzuheben ist dabei die ältere Generation: Fast alle (94%) über-55-Jährige erkennen einen Sinn in ihrer täglichen Beschäftigung.

Erstaunlich ist auch eine Veränderung in Bezug auf die Beschäftigungsdauer bei den gleichen Arbeitgebern. Im Jahr 2022 waren weniger Menschen (42,8%) bereits seit einem Jahrzehnt beim gleichen Unternehmen beschäftigt – das sind fünf Prozentpunkte weniger als noch vor einem Jahrzehnt. Dieser Wandel könnte eine größere Bereitschaft zur Mobilität am Arbeitsplatz signalisieren – ein möglicherweise positives Zeichen einer dynamischeren Wirtschaft.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Trotz der Herausforderungen gibt es positive Indikatoren am deutschen Arbeitsmarkt – sinkende Überstundenstatistiken und steigender Sinn in der täglichen Arbeiten unterstreichen dies besonders.

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