In Wiesbaden hat das Statistische Bundesamt (Destatis) die Inflationsrate von +4,5 Prozent für September 2023 bestätigt. Dieser Wert ist seit Kriegsbeginn in der Ukraine der niedrigste, jedoch weiterhin hoch. August und Juli 2023 waren mit über sechs Prozent (+6,1 Prozent bzw. +6,2 Prozent) deutlich höher.
Die Energiepreise im September lagen um ein Prozent über dem Vorjahresniveau – eine bedeutende Senkung verglichen zu den +8,3 Prozent im August. Während sich Strompreise erhöhten (+11,1%), blieben die Preise für Fernwärme fast unverändert (+0,3%). Manche Energieprodukte wie Erdgas (-5,3%) und Kraftstoffe (-6%) wurden sogar günstiger.
Man kann die Auswirkungen der gestiegenen Nahrungsmittelpreise deutlich spüren. Obwohl sich deren Anstieg von +9,0% (August) auf nunmehr +7,5% verlangsamte; Zucker-, Marmeladen-, Honig- und Süßwarenpreise stiegen um beachtliche +15.3%. Auch Brot- und Getreideerzeugnisse (+12%), Fischwaren (+9.6%), Gemüse (+8.4%) und Obst(+7.5%) waren teurer als vor einem Jahr.
Trotz dieser allgemeinen Teuerung gab es auch Preisabfälle – speziell bei Speisefetten/-ölen (-14%, inklusive merkliche Rückgänge bei Butter (-29%) und Sonnenblumen-, Rapsöl usw. (-16,6%)).
Mit Blick auf die Inflation ohne Energie (+5%) und ohne Nahrungsmittel und Energie (+4,6%) lässt sich erkennen, dass die aufgeführten Nahrungsmittelpreiserhöhungen die Gesamtteuerung erheblich beeinflusst haben.
Bzgl. der Dienstleistungen waren diese im September 2023 etwa 4% teurer als im Vorjahr; dies stellt jedoch eine Verringerung gegenüber den +5.1% Preissteigerung im August dar. Während Bahntickets nur leicht teurer wurden (+0,3%), verzeichneten kombinierte Bahn- und Bustickets einen deutlichen Preisrückgang von -22,6%.
Bei Betrachtung der Waren stiegen diese insgesamt um 5%. Gebrauchsgüter legten um 4.1% zu und Verbrauchsgüter etwas stärker mit +5.5%.
Zum Ende noch ein Blick auf den Verbraucherpreisindex: Dieser stieg von August bis September um lediglich 0,3 Prozentpunkte an – ein moderates Wachstum in diesen unsicheren Zeiten.
Dabei ist festzustellen: Trotz fallender Preise für einige Artikel bleiben sowohl die Inflationsrate als auch das Preisniveau hoch. Es bleibt ungewiss wie sich diese Entwicklung weiterhin auswirken wird.