Es ist ein stilles Anliegen, das viele Menschen mit sich herumtragen. Im Jahr 2022 wünschten sich in Deutschland rund 3,0 Millionen Nichterwerbspersonen im Alter von 15 bis 74 Jahren eine Arbeitsstelle. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) sind dies etwa 16 Prozent aller Nichterwerbspersonen.
Der Begriff “Stille Reserve” bezeichnet die Bevölkerungsgruppe, die aus verschiedenen Gründen nicht aktiv auf dem Arbeitsmarkt ist, obwohl sie gerne arbeiten würden. Hierunter fallen Personen, die kurzfristig nicht verfügbar sind oder aktuell nicht nach Arbeit suchen.
– Stille Reserve A: Menschen, die nach Arbeit suchen aber aufgrund bestimmter Pflichten wie Betreuungsaufgaben keine Arbeit annehmen können.
– Stille Reserve B: Individuen, die gerne arbeiten würden und auch verfügbar wären aber derzeit nicht aktiv suchen. Gründe hierfür könnten zum Beispiel Zweifel daran sein, passende Jobs zu finden.
– Stille Reserve C: Die entfernteste Gruppe vom Erwerbsleben – diese Personen haben weder einen Job noch sind sie kurzfristig verfügbar. Sie äußern dennoch den Wunsch zu arbeiten.
Im Jahr 2022 setzte sich die gesamte stille Reserve aus knapp 1,3 Millionen Personen der ersten beiden Kategorien und weiteren gut 1,7 Millionen Personen der dritten Kategorie zusammen.
Bemerkenswert ist auch das Geschlechterverhältnis in der Stillen Reserve: Frauen stellen mit rund 56,8 Prozent den Großteil dieser Bevölkerungsgruppe dar. Allerdings variert dies zwischen den Reservengruppen – bei Stillen Reserven A und B waren knapp über die Hälfte (51.5%) Frauen während es bei Stillseite C sogar überaus klar war mit mehr als drei Fünfteln (60.7%) weiblich besetzt.
Ein signifikantes Unterscheidungsmerkmal im Geschlechtervergleich zeigt sich beim Hauptgrund für Inaktivität auf dem Arbeitsmarkt unter denjenigen zwischen dem Alter von 25 und bis zu knapp vor ihrem sechsten Lebensjahrzehnt – jede Dritte Frau nannte Betreuungspflicht als Grund für ihre momentane Berufspause gegenüber lediglich etwa jeder Zwanzigste Mann in derselben Altersklasse innerhalb der Stillen Reservengruppen.
Mehr als ermutigend jedoch ist der Anteil an qualifizierten Fachkräften unter ihnen – etwa jeder zweite Mensch innerhalb des stillliegenden Pools von Arbeitskraft hatte mindestens eine Berufsausbildung absolviert oder einen Abschluss zur Hochschulreife vorzuweisen; bei Frauen war diese Quote sogar leicht höher als bei Männern.